
Nicht immer schaffen es Wirtschaftsnachrichten aus Weser-Ems in die überregionale Presse. Das Netzwerk „Innovationsprojekte und Innovationskompetenz für Nachhaltige Entwicklung“ (InnoNE) macht jetzt bundesweit auf sich aufmerksam. Das Kooperationsprojekt setzt sich für Nachhaltigkeit im Handel ein. Dafür wurde es nun von der Deutschen UNSESCO-Kommission und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgezeichnet. Was macht die Arbeit des Projekts so wertvoll?
Warum Nachhaltigkeit für die Wirtschaft wichtig wird
Für das Thema Nachhaltigkeit interessieren sich längst nicht mehr nur die Umweltverbände. Auch für Unternehmen ist Nachhaltigkeit heute ein grundlegendes Ziel. Das hat nicht nur mit Imagegründen zu tun. Nachhaltige Produktion bietet auch handfeste ökonomische Vorteile. Wer bei der Produktion weniger Abfälle oder Schadstoffe produziert, reduziert Folgekosten für deren Beseitigung. Nachhaltige Produktion kommt aber auch bei den Kunden gut an. Tatsächlich gilt diese in den Augen vieler Kunden als ein wichtiges Qualitätskriterium der Produkte. Viele Betriebe sind deshalb um Innovationen für mehr Nachhaltigkeit bemüht. Aber wie lassen sich diese auf den Weg bringen, wenn das Unternehmen keine eigene Entwicklungsabteilung hat? Neben einer externen Beratung bieten auch kleine Innovationen große Erfolge. Sie müssen nur gut geplant und umgesetzt werden. Manchmal hat ein Beschäftigter zufällig eine gute Idee für mehr Nachhaltigkeit, die sich leicht in die Tat umsetzen lässt. Aber wie lässt sich die Entwicklung gezielt auf den Weg bringen, wenn man sie nicht nur dem Zufall überlassen will? Im Idealfall gibt es externe Unterstützung, die auf eine wissenschaftliche Expertise zugreifen kann.
Netzwerk InnoNE bringt Innovation in die regionalen Betriebe
Beim Netzwerk InnoNE handelt es sich um ein Kooperationsprojekt, das Synnergieeffekte zwischen Wissenschaft und Praxis schafft. Dabei kooperieren Professoren der Wirtschaftspädagogik von der Universität Oldenburg und der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg gezielt mit mittelständischen und kleinen Unternehmen der Region. An zwei Lehrstühlen der Universität werden gezielt Entwicklungsteams gebildet. Sie sichten die Praxis vor Ort und entwickeln gemeinsam mit den Beschäftigten Ideen für eine nachhaltigere Produktion. Den Betrieben bietet das erstens eine günstige und erfolgreiche Möglichkeit, um gemeinsam mit Wissenschaftlern und Studierenden neue Ideen zu finden und in die Praxis umzusetzen. Auf Seite der Wissenschaftler ergibt sich damit zweitens eine praxisorientierte Forschungsmöglichkeit. Aber auch einen dritten Vorteil bringt das Projekt mit sich. Es macht Ideen aus der Nachhaltigen Entwicklung bei mehr Menschen bekannt. So sorgt es für mehr Bewusstsein und verbreitet Ideen, die in der Praxis funktionieren. Das Netzwerk bildet Multiplikatoren für die Region aus. Auch für diesen Grund wurde das Projekt bundesweit ausgezeichnet. Ministerium und UNSECO-Kommission sind darum bemüht, dass die Zukunftsaufgabe Nachhaltigkeit auch in der Gesellschaft bekannt gemacht wird.
Fazit
Nachhaltigkeit wird heute für viele Betriebe zu einem Schlüssel für den wirtschaftlichen Erfolg. Während Großunternehmen eigene Entwicklungsabteilungen haben, die sich mit dieser Aufgabe beschäftigen, sind mittelständische Unternehmen auf andere Lösungen angewiesen. Nicht in jedem Betrieb ist die notwendige Expertise intern vorhanden. Kooperationsprojekte mit der Wissenschaft können dann nützliche Vorteile für alle bieten. Das Netzwerk InnoNE ist ein gutes Beispiel für eine solche Arbeit. Wirtschaftspädagogen arbeiten hierbei praxisnah mit kleineren Unternehmen zusammen, um große Lösungen zu finden. Nicht ohne Grund wurde das Projekt für seine Arbeit nun ausgezeichnet.