Unsere Jugend – alles Opportunisten? GDI publiziert Jugendstudie

Die heutigen Twenty-Somethings blicken in eine
Zukunft voller Fragezeichen: Wie beeinflussen die ökonomischen Krisen
mein Leben, und wie der Klimawandel? Ist meine Ausbildung in zehn
Jahren noch etwas wert? Was passiert, wenn China die neue Weltmacht
wird? Möchte ich Kinder haben? Als Reaktion auf diese Unsicherheiten
schieben viele Junge das Erwachsenwerden hinaus und entwickeln
Strategien, die in ihrer Gesamtheit das Phänomen Emerging Adulthood
ergeben. Das GDI Gottlieb Duttweiler Institute widmet diesem Teil der
jungen Leute zwischen 20 und 30 seine neuste Studie „Die
Super-Opportunisten – Warum Twenty-Somethings das Experimentieren zum
Lebensstil machen“.

Immer mehr Junge durchlaufen eine längere Ausbildungszeit,
absolvieren mehrere Praktika, bleiben länger zuhause wohnen und sind
finanziell unselbständig. So zögern sie die Entscheide für einen
«festen» Beruf und eine «feste» Partnerschaft oft bis in die 30-er
Jahre heraus. Kinderkriegen liegt bei den Emerging Adults nach wie
vor im Trend – aber auch das Hinauszögern der Elternschaft.

Die vielen Unsicherheiten machen Flexibilität im Berufsleben
notwendig. Arbeiten lässt sich immer und von überall – das wird auch
vorausgesetzt. Aber warum einem Arbeitgeber treu bleiben, wenn
dieser vielleicht morgen schon restrukturiert und Leute entlässt?

Viele Emerging Adults kämpfen mit Existenzängsten, können sich
aber (noch) darauf verlassen, dass im Notfall Eltern oder Staat
helfen. Etliche von ihnen werden ohnehin finanziell von zuhause
unterstützt.

Für positive Entwicklung kämpfen die jungen Erwachsenen nicht mit
Transparenten, dafür sind die Probleme einer globalisierten Welt zu
komplex und sie selbst viel zu abgeklärt; sie verbinden «gutes Tun»
mit Konsum, aber auch mit Karriere. Von ihren Erfahrungen und dem
erworbenen Wissen sollen Organisationen und Projekte profitieren, die
Positives bewirken. Werden ihre Erwartungen nicht erfüllt, ziehen sie
weiter. Die Emerging Adults sind die erste Generation, die permanent
eine Exit-Strategie im Hinterkopf hat. Scheitern und woanders wieder
von vorne anfangen ist für sie kein Makel, das gehört zum Spiel und
wird immer mehr zur Norm. Dadurch erhalten Verbindlichkeit und
Verantwortung eine neue Bedeutung. Ob diese Strategien aber auch nach
den 30er Jahren noch anwendbar sind, wird sich zeigen.

Eine kostenlose Zusammenfassung sowie die Studie in Vollversion
erhalten Sie hier: http://ow.ly/6mssD

Pressekontakt:

Mauro Guarise
044 724 62 05
mauro.guarise@gdi.ch