Unter dem Rettungsschirm wird es langsam eng – Zypern stellt Antrag auf EU-Hilfe

Der Wochenauftakt war wie der Vorwochenschluss geprägt von Sorgen um die Zukunft Europas. Auch die Einigung der Staats- und Regierungschefs aus Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland, in der Eurozone ein 130 Mrd. Euro schweres Wachstumspaket aufzulegen, konnte die Marktteilnehmer nicht beruhigen. Die Ideen zu wachstumsfördernder Maßnahmen sind im Grunde aber nicht neu; Projektbonds, EU-Strukturfonds und EIB-Kredite wurden schon lange diskutiert. Der in dieser Woche anstehenden EU-Gipfel wird gleichwohl mit Spannung erwartet. Allerdings ist völlig unklar ob bei Themen wie Banken- und Fiskalunion ein entscheidender Fortschritt erreicht wird und die Eurokrise einer Lösung näher kommt. Die Position der bonitätsstarken Länder ist eher ablehnend, da die Befürchtung vorherrscht, die Peripherieländer würden ihre Konsolidierungsbemühungen und den Kurs der Strukturreformen schnell wieder verlassen, wenn erst der Druck der Finanzmärkte nachlässt. Dergleichen werden die versammelten Politiker wohl kaum in der Lage sein die „europäische Idee“ wiederzubeleben und eine Vision Europas zu skizzieren. Zu sehr dominieren unseres Erachtens die nationalen Eigeninteressen. Datenseitig stehen Stimmungswerte unter Verbrauchern an, nicht nur in Deutschland und Frankreich sondern auch in den USA.
Aktienmärkte: Der Dax präsentierte sich auch zu Wochenbeginn weiter angeschlagen. Wenig überraschend ist die Erkenntnis, dass die Entwicklungen im Zusammenhang mit der Schuldenkrise den Ton angeben. Zunächst hatte sich Griechenland wieder verstärkt in den Fokus katapultiert. Am Wochenende hatte die neue Regierung Forderungen nach Änderungen bei den Sparvereinbarungen publik gemacht. Heute Morgen ist zu hören, dass der dessignierte, griechische Finanzminister nicht antreten wird. Spanien hat nun „offiziell“ die Hilfe des Euro-Rettungsschirms beantragt. Unklar ist jedoch, in welcher Höhe. Jedoch hält es der Ministerpräsident Rajoy für unwahrscheinlich, dass man die bereits zugesagten 100 Milliarden Euro komplett benötigen wird. Auch Zypern braucht Hilfe aus dem europäischen Rettungsschirm (EFSF oder ESM). Notwendig wird dieser Schritt, da das Land recht große Probleme mit den Banken des Landes, diese sind sehr stark in Griechenland engagiert, hat. Darüber hinaus wird das Marktsentiment derzeit auch von den schwindenden Hoffnungen im Hinblick auf den EU-Gipfel in Mitleidenschaft gezogen. Dieses Thema wird auch heute weiter Einfluss haben. Die Vorgaben für den heutigen Handelsstart deuten auf eine nahezu unveränderte Eröffnung hin. Datenseitig wird es erst am Nachmittag etwas spannender. Charttechnik: Das Chartbild des Dax ist und bleibt angeschlagen. Zunächst hatte ein sogenanntes „gravestone doji“ am Donnerstag eine Wendeformation eingeleitet. Der nachhaltige Rutsch unter die 6.280er-Marke beschleunigte die Abwärtsbewegung nochmals. Die erste, beachtenswerte Unterstützungsmarke lässt sich bei 6.024 Zählern definieren. Dabei fallen eine Fibonacci-Projektion und die Begrenzung einer Rechtecksformation auf das gleiche Level, wodurch die Nachhaltigkeit nochmals unterstrichen wird. Zuvor finden sich Unterstützungen bei 6.098 und 6.078 Punkten.
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