Unternehmen wollen Softies

Darmstadt, 5. Mai 2010. Wenn es um die Besetzung freier Stellen geht, haben es Unternehmen derzeit nicht leicht. Die Bewerber für Ausbildungsplätze glänzen mit mangelhaften Fähigkeiten bei Grammatik, Rechtschreibung und den vier Grundrechenarten, und der akademische Nachwuchs hat seine ganz eigenen Vorstellungen, wie das Rüstzeug für den Karriereeinstieg beschaffen sein muss. Eine aktuelle Bachelor-Arbeit bringt das Dilemma auf den Punkt: Unternehmen suchen Mannschaftsspieler mit Kundenorientierung, Absolventen wähnen sich jedoch in der Rolle des eigenbrötlerischen, dynamischen Experten auf der beruflichen Überholspur. „Soft Skills sind die harte Währung beim Berufseinstieg“, resümiert Sebastian Bergmann die Erkenntnis aus seiner Bachelor-Arbeit, die in Kooperation mit univativ entstand, einem Beratungsunternehmen und IT-Dienstleister aus Darmstadt.

Eine Analyse von Stellenanzeigen aus der IT-Branche zeigt, dass sich Unternehmen vom akademischen Nachwuchs vor allem Teamgeist, Kommunikationsbereitschaft, Kunden- und Serviceorientierung, analytisches Denken und Flexibilität wünschen. Befragt nach ihrer Einschätzung, was Unternehmen von Berufseinsteigern erwarten, beschrieben 50 Studenten in sechs Städten Einzelkämpfer mit überzeugenden Werten bei analytischem Denken, Engagement und Selbstständigkeit. Noch gravierender: Die von Unternehmen eingeforderten sozialen Kompetenzen stehen bei den befragten Studenten ganz unten. Mag die Untersuchung auch nicht repräsentativ sein, belegt sie jedoch eine alarmierende Tendenz. „Ich würde nicht so weit gehen und behaupten, die Ausbildung an deutschen Hochschulen gehe am Markt vorbei. Die soziale Komponente, also das Interagieren mit anderen Menschen am Arbeitsplatz, kommt jedoch viel zu kurz – zumal bei den engen Curricula der Bachelor-Programme“, kommentiert Olaf Kempin, Geschäftsführer der univativ GmbH & Co. KG, Darmstadt.

1996 als studentische Unternehmensberatung gegründet, beschäftigt univativ inzwischen bundesweit an acht Standorten über 400 Studenten, Absolventen und Young Professionals, um Unternehmen in projektkritischen Phasen zu unterstützen. Dabei setzt der akademische Nachwuchs vorgegebene Aufgaben um (Support on Demand) oder verantwortet geschlossene Leistungen wie Anwendungsentwicklung, IT-Support, Rollouts, Qualitätssicherung und Testing (Managed Services & Solutions). „Auch wir beobachten so manche Defizite im Sozialverhalten und unterstützen unsere Mitarbeiter mit entsprechenden Seminarangeboten, um sie auf den Berufseinstieg vorzubereiten. Praktische Erfahrungen bei Kundenprojekten bieten den letzten Feinschliff“, erläutert Kempin. Angesichts der Brisanz des Themas werde man die Beobachtungen aus der Bachelor-Arbeit in die diesjährige repräsentative Studentenbefragung „unicensus10“ integrieren, um die Ergebnisse auf eine breitere Basis zu stellen.

Weitere Informationen im Internet unter www.univativ.com.