Rund ein Viertel der Unternehmen sind mit ihrem
Headquarter nicht zufrieden. Der Hauptgrund: Unternehmenszentralen
sind den Anforderungen der digitalen Transformation und dem
Innovationsdruck nicht gewachsen. So klaffen der Anspruch der
Firmenzentralen, moderne, digitale Strukturen und Prozesse zu
unterstützen, und die Wirklichkeit stark auseinander. Doch auch die
Bedeutung der Headquarters insgesamt ändert sich: Während
arbeitsintensive Unterstützungsaufgaben vermehrt in Shared Services
Centern gebündelt werden, wandern übergreifende Steuerungsfunktionen
immer öfter in dezentrale Unternehmenseinheiten, so die aktuelle
Corporate Headquarters-Studie „#CHQbyDesign“ von Roland Berger.
„Anders als vermutet, spielen geopolitische Herausforderungen wie
Brexit, Krisengebiete und Wirtschaftssanktionen in der Gestaltung der
Unternehmenszentralen eher eine untergeordnete Rolle“, erläutert
Roland Berger-Partner Tim Zimmermann. „Sogar die Globalisierung und
das Talent-Management stehen für Headquarters nicht mehr ganz oben
auf der Prioritätenliste. Zentralen müssen sich heute vor allem mit
den drängenden Fragen der Digitalisierung und der
Innovationsfähigkeit ihres Unternehmens auseinandersetzen.“
Kluft zwischen Anspruch und Realität
Doch genau das klappt nicht immer. So sind 23 Prozent der
befragten Top-Manager mit ihren Headquarters überhaupt nicht
zufrieden. Sie bezweifeln, dass ihre Firmenzentralen die richtigen
Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt haben. „Besonders groß
ist die Diskrepanz zwischen den Erwartungen und tatsächlichen
Leistungen der Firmenzentralen bei den Fähigkeiten und der Nutzung
digitaler Technologien“, bemängelt Roland Berger-Partner Fabian
Huhle.
So sehen die mehr als 300 Befragten aus elf Ländern enorme
Defizite in den Bereichen Automation, also bei der Nutzung von
Robotik und künstlicher Intelligenz, sowie bei der unternehmensweiten
Vernetzung über Kollaborationsplattformen, soziale Netzwerke und
Apps. Auch bei Big Data und Internet der Dinge gibt es großen
Nachholbedarf.
Die Zentrale der Zukunft: dezentrale Steuerung, gebündelter
Support
Was Größe und organisatorischen Zuschnitt der Zentralen in der
Zukunft angeht, zeichnet die Untersuchung ein differenziertes Bild.
Der Trend zu Shared Services Centern und zur Bündelung
transaktions-intensiver Supportaufgaben nimmt weiter zu. Strategische
Funktionen werden dagegen immer öfter in dezentrale Firmeneinheiten
verlegt. „Hier setzen Unternehmen allerdings nicht so sehr auf eine
geografische Dezentralisierung“, erklärt Zimmermann. „Vielmehr geht
es um die Vernetzung dezentraler strategischer Kompetenz über
organisatorische Grenzen hinweg, orchestriert durch die
Headquarters.“
Insgesamt sehen mittlerweile 56 Prozent der Studienteilnehmer die
Rolle der Firmenzentralen eher kritisch: Ihrer Meinung nach wird die
Bedeutung der Headquarters in Zukunft abnehmen.
„Was wir erleben, ist zwar keine endgültige Erosion der
Unternehmenszentrale, aber die große Herausforderung, sich auf
permanenten Wandel einzustellen“, fasst Fabian Huhle das Ergebnis
zusammen. „Headquarters sollten sich daher verstärkt mit wichtigen
disruptiven Trends auseinandersetzen und hier als Wegweiser für ihr
gesamtes Unternehmen agieren, wenn sie ihre Position in Zukunft nicht
verlieren wollen.“
Die Studie können Sie herunterladen unter:
www.rolandberger.de/pressemitteilungen
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