„Oft sind die Inhalte, die Designer erhalten, unzureichend. Die hohen Kundenerwartungen werden nicht adäquat kommuniziert. Im Ergebnis werden Unternehmen von den Erstvorschlägen der Designagentur immer wieder enttäuscht“, sagt Krebs. Es kommt zu kostenintensiven Nachbesserungen, die schnell zur Unzufriedenheit führen – auf beiden Seiten.“
In der Erhebung wurden die Teilnehmer unter anderem gefragt, ob sie den Designer ihrer Firmen-Website mit Fotos, Styleguide und Referenz-Websites briefen. 57 Prozent beantworteten diese Frage mit Ja. Auch sagte die Hälfte der befragten Unternehmer und verantwortlichen Firmenmitarbeiter, der Design-Agentur eine Präsentation zu liefern, die den Aufbau der Website skizziert. Zwei Drittel gaben sogar an, ein Funktionskonzept zu erarbeiten, das der Agentur genaue Anweisungen über die Funktionalitäten auf der Website gibt.
Für den IT-Experten Simon Krebs sind solche Aussagen zwar erfreulich. Allerdings sei die Auseinandersetzung mit Inhalten und Funktionen oft zu oberflächlich. „Gerade beim Relaunch einer bestehenden Website glauben Auftraggeber, dass Inhalts-, Grafik- und Funktionskonzepte unnötig sind – schließlich hat der bestehende Online-Auftritt bisher funktioniert und soll lediglich aufgepeppt werden. Gleichzeitig aber haben die Kunden genaue Ziele: Neben dem moderneren Aussehen sollen auch ein einfach zu bedienendes Content Management System hinterlegt und die Click-Raten erhöht werden.“ Welche Inhalte allerdings notwendig sind, um eine Suchmaschinenoptimierung zu erreichen, welche Informationen die Zielgruppe tatsächlich interessieren oder wie der User einfach durch die Website navigiert werden kann, darüber würden Unternehmer oft unzureichend nachdenken. Die Inhaltsfrage wird bis zum Schluss aufgeschoben. „Doch nur, wenn feststeht, welche Informationen wie und wo vermittelt werden sollen, können Design und schließlich Programmierung realisiert werden. Wird dem Unternehmer erst mit den Erstentwürfen bewusst, welche Inhalte die Website haben und welche Funktionen sie erfüllen soll, müssen Design und Programmierung im Nachhinein und zu vorher nicht kalkulierten Kosten angepasst werden.“
3 Tipps für ein wirkungsvolles Website-Design
• Unternehmer sollten sich vor dem Briefing des Designers überlegen, mit welchen Informationen der Online-Auftritt die Zielgruppe ansprechen soll.
• Liegen dem Designer einzubettende Fotos, Videos und Grafiken schon für den Erstentwurf vor, kann er sich intensiv mit dem Unternehmen beschäftigen und das Konzept auf die Inhalte abstimmen.
• Unternehmer sollten sich in die Rolle des Nutzers denken, sprich schon auf der ersten Seite des Online-Auftritts grundlegende Informationen über die Leistungen der Firma vermitteln.
Zur Umfrage:
Die Online-Umfrage wurde im September und Oktober 2009 durchgeführt. Zu den 663 Teilnehmern gehörten Manager und Mitglieder von Geschäftsleitungen, Mitarbeiter mit Berufserfahrung sowie Berufseinsteiger aus Branchen wie Handel, Industrie, Kommunikation sowie Service- und Dienstleistung.
„Bitte kreuzen Sie an, wie sehr Sie den nachfolgenden Aussagen zustimmen (die Aussagen beziehen sich auf die Erstellung von Websites).“
1. Wir briefen Designer, indem wir Fotos und einen Styleguide liefern und auf Referenz-Websites hinweisen.
stimme ich voll und ganz zu: 19 %
stimme ich eher zu: 39 %
teils / teils: 21 %
stimme ich eher nicht zu: 14 %
stimme ich gar nicht zu: 7 %
2. Wir liefern der Design-Agentur für den Erstentwurf bereits eine Präsentation, die den Aufbau der Website beschreibt.
stimme ich voll und ganz zu: 19 %
stimme ich eher zu: 31 %
teils / teils: 21 %
stimme ich eher nicht zu: 18 %
stimme ich gar nicht zu: 11 %
3. Wir erarbeiten ein Funktionskonzept, um der Agentur genaue Anweisungen über die Funktionalitäten auf der Website zu geben.
stimme ich voll und ganz zu: 30 %
stimme ich eher zu: 33 %
teils / teils: 16 %
stimme ich eher nicht zu: 11 %
stimme ich gar nicht zu: 10 %