Sperrfrist: 16.01.2015 08:00
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Im Jahresdurchschnitt 2014 erhöhten sich die Verbraucherpreise in
Deutschland gegenüber 2013 um 0,9 %. Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) mitteilt, ist die Jahresteuerungsrate somit seit 2011
rückläufig (2011: + 2,1 %; 2012: + 2,0 %; 2013: + 1,5 %). Eine
niedrigere Teuerung im Jahresdurchschnitt hatte es zuletzt 2009
gegeben (+ 0,3 %). Die moderate Jahresteuerungsrate 2014 resultierte
vor allem aus niedrigen Inflationsraten in der zweiten Jahreshälfte.
Im Dezember 2014 lag die Inflationsrate – gemessen am
Verbraucherpreisindex – bei + 0,2 % gegenüber Dezember 2013. Im
Vergleich zum Vormonat November 2014 blieb der Gesamtindex im
Dezember 2014 unverändert.
Die Jahresteuerungsrate 2014 wurde wesentlich durch die
Preisrückgänge bei Energie geprägt. Energie verbilligte sich um 2,1 %
vor allem infolge der Rohölpreisentwicklung. Am stärksten gingen die
Preise für leichtes Heizöl zurück (- 7,8 %), auch die
Kraftstoffpreise sanken deutlich (- 4,4 %). Den starken
Preisrückgängen bei Mineralölprodukten standen moderate
Preisentwicklungen bei anderen Energieprodukten gegenüber (zum
Beispiel Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme: – 1,3 %; Gas: –
0,1 %; Strom: + 1,9 %). Ohne Berücksichtigung der Energiepreise
insgesamt lag die Jahresteuerungsrate 2014 bei + 1,3 %.
Nahrungsmittelpreise insgesamt erhöhten sich 2014 um 1,0 %
gegenüber 2013. Sie lagen im Jahresdurchschnitt somit leicht über der
Gesamtteuerung. Spürbar teurer waren Molkereiprodukte (+ 7,9 %).
Preiserhöhungen gab es auch bei Fisch und Fischwaren (+ 1,9 %),
Süßwaren (+ 1,7 %) sowie Brot und Getreideerzeugnissen (+ 1,3 %).
Günstiger wurde vor allem Gemüse (- 3,4 %).
Die Preise für Waren insgesamt stiegen 2014 gegenüber 2013 in
deutlich geringerem Ausmaß (+ 0,2 %) als die Preise für
Dienstleistungen (+ 1,6 %). Unter den Waren verteuerten sich neben
den Nahrungsmitteln insbesondere Zeitungen und Zeitschriften (+ 4,6
%) sowie Tabakwaren (+ 3,6 %). Erhebliche Preisrückgänge wurden außer
bei Mineralölprodukten auch bei Telefonen (- 7,3 %) und Geräten der
Unterhaltungselektronik (- 5,6 %) ermittelt. Maßgeblich für die
Preisentwicklung der Dienstleistungen war der Preisanstieg bei der
Nettokaltmiete (+ 1,5 %). Weitere Preiserhöhungen gab es bei vielen
Dienstleistungen, insbesondere bei Dienstleistungen sozialer
Einrichtungen sowie bei Friseurleistungen und anderen
Dienstleistungen für Körperpflege (jeweils: + 3,6 %). Etwas günstiger
wurden Telekommunikationsdienstleistungen (- 1,2 %).
Veränderung im Dezember 2014 gegenüber Dezember 2013 Im Dezember
2014 lag die Inflationsrate bei + 0,2 %, nach + 0,6 % im November und
+ 0,8 % von Juli bis Oktober. Damit erreichte sie am Jahresende den
tiefsten Stand seit Oktober 2009 (+ 0,0 %).
Bei den Energieprodukten verstärkte sich zum Jahresende der
Preisrückgang. Energie insgesamt verbilligte sich um 6,6 % gegenüber
Dezember 2013. Erhebliche Preisrückgänge gab es bei leichtem Heizöl
(- 22,8 %) und Kraftstoffen (- 12,1 %). Die Preise für andere
Haushaltsenergieprodukte gingen deutlich weniger zurück (zum Beispiel
Gas: – 1,4 %), die Strompreise erhöhten sich hingegen (+ 1,9 %). Die
Energiepreise insgesamt beeinflussten somit die Inflationsrate im
Dezember 2014 maßgeblich: Ohne Berücksichtigung der Energiepreise lag
die Teuerungsrate im Dezember 2014 bei + 1,0 %.
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verbilligten sich im
Dezember 2014 gegenüber dem Vorjahresmonat leicht (- 0,6 %, darunter
Nahrungsmittel: – 1,2 %). Deutlich günstiger waren Speisefette und
Speiseöle (- 10,7 %) sowie Gemüse (- 7,9 %). Auch für
Molkereiprodukte und Eier (- 0,9 %) sowie Fleisch und Fleischwaren (-
0,6 %) mussten die Verbraucher weniger zahlen als im Dezember 2013.
Deutlich teurer wurden hingegen Kaffee, Tee und Kakao (+ 11,1 %).
Auffällig waren im Dezember 2014 die gegenläufigen
Preisentwicklungen binnen Jahresfrist bei Waren (- 1,2 %) und
Dienstleistungen (+ 1,4 %). Waren insgesamt verbilligten sich vor
allem infolge der Preisrückgänge bei Energie und Nahrungsmitteln.
Günstiger wurden zudem Geräte der Unterhaltungselektronik (- 7,1 %)
und Telefone (- 6,4 %). Nur wenige Waren wurden deutlich teurer,
beispielsweise pharmazeutische Erzeugnisse (+ 4,9 %) sowie Zeitungen
und Zeitschriften (+ 4,2 %). Dienstleistungspreise insgesamt erhöhten
sich im Wesentlichen durch die Preisentwicklung bei Nettokaltmieten
(+ 1,4 %). Teurer waren zudem Dienstleistungen sozialer Einrichtungen
(+ 4,0 %) sowie Friseurleistungen und andere Dienstleistungen für
Körperpflege (+ 3,0 %), etwas billiger hingegen
Telekommunikationsdienstleistungen (- 1,0 %).
Veränderung im Dezember 2014 gegenüber dem Vormonat November 2014
Im Dezember 2014 blieben die Verbraucherpreise insgesamt auf dem
Preisniveau des Vormonats. Hervorzuheben sind vor allem die
saisonbedingte Teuerung bei Pauschalreisen (+ 12,2 %) und
Preiserhöhungen bei Informationsverarbeitungsgeräten (+ 5,6 %). Die
Bahnpreise erhöhten sich zum Jahresende 2014 in Folge der jährlichen
Tarifpreisänderungen (+ 0,7 %, davon Fernverkehr: + 0,3 %;
Nahverkehr: + 2,9 %). Leichte Preiserhöhungen gab es auch bei
Nahrungsmitteln insgesamt (+ 0,4 %, darunter Obst: + 3,3 %).
Preisrückgänge wurden bei Bekleidung und Schuhen ermittelt (- 0,9 %,
darunter Schuhe und Schuhzubehör: – 2,8 %). Erfreulich für die
Verbraucher waren auch die erneuten Preissenkungen bei
Mineralölprodukten (- 8,6 %, davon leichtes Heizöl: – 14,2 %,
Kraftstoffe: – 7,0 %). Energie insgesamt verbilligte sich um 3,9 %
gegenüber November 2014.
Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte
Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland ist im Jahresvergleich
2014 gegenüber 2013 um 0,8 % gestiegen. Im Dezember 2014 erhöhte sich
der HVPI gegenüber Dezember 2013 um 0,1 % und lag somit das gesamte
Jahr deutlich unter der für die Geldpolitik wichtigen
Zwei-Prozent-Marke. Im Vergleich zum Vormonat November 2014 stieg der
Index im Dezember 2014 um 0,1 %.
Die vorläufigen Gesamtergebnisse vom 5. Januar 2015 für den
Verbraucherpreisindex (VPI) und den Harmonisierten
Verbraucherpreisindex (HVPI) wurden somit bestätigt.
Weitere Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die
Fachserie 17, Reihe 7, die im Internetangebot des Statistischen
Bundesamtes unter www.destatis.de, Pfad: Publikationen > Thematische
Veröffentlichungen > Preise herunter geladen werden kann.
Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zur Verbraucherpreisstatistik
können auch über die Tabellen Verbraucherpreisindex (61111-0004) und
(61111-0006) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. Eine
methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte:
Telefon: (0611) 75-4777,
www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de