Verbraucherpreise Januar 2015: – 0,4 % gegenüber Januar 2014 / Mineralölpreise weiterhin rückläufig

Sperrfrist: 12.02.2015 08:00
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Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im Januar 2015 um 0,4 %
niedriger als im Januar 2014. Damit schwächte sich die Inflationsrate
– gemessen am Verbraucherpreisindex – den dritten Monat in Folge ab.
Im Dezember 2014 war sie mit + 0,2 % noch knapp positiv ausgefallen.
Eine niedrigere Teuerungsrate als im Januar 2015 hatte es zuletzt im
Juli 2009 (- 0,5 %) gegeben. Im Vergleich zum Vormonat sank der
Verbraucherpreisindex im Januar 2015 deutlich um 1,1 %. Die
vorläufigen Ergebnisse für Januar 2015 vom 29. Januar 2015 wurden
damit leicht nach unten korrigiert (- 0,1 Prozentpunkte).

Die Inflationsrate im Januar 2015 war vor allem auf die weiterhin
rückläufige Preisentwicklung bei Mineralölprodukten zurückzuführen (-
19,2 % gegenüber Januar 2014, davon leichtes Heizöl: – 30,8 %;
Kraftstoffe: – 15,4 %). Den starken Preisrückgängen bei
Mineralölprodukten standen vergleichsweise moderate
Preisentwicklungen bei anderen Energieprodukten gegenüber (zum
Beispiel Umlage für Zentralheizung, Fernwärme: – 2,1 %; Gas: – 1,5 %;
Strom: + 0,2 %). Energie insgesamt verbilligte sich um 9,0 %. Ohne
Berücksichtigung von Energie hätte die Inflationsrate im Januar 2015
bei + 0,8 % gelegen.

Ebenfalls rückläufig waren im Januar 2015 gegenüber dem
Vorjahresmonat die Preise für Nahrungsmittel (- 1,3 %). Diese
Entwicklung wirkte zusätzlich dämpfend auf die Gesamtteuerung: Ohne
Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln hätte die
Inflationsrate im Januar 2015 sogar + 1,1 % betragen. Unter den
Nahrungsmitteln waren vor allem Speisefette und Speiseöle (- 9,7 %,
darunter Butter: – 18,7 %) sowie Gemüse (- 5,9 %) und Obst (- 3,2 %)
günstiger. Auch für Molkereiprodukte und Eier mussten die Verbraucher
weniger bezahlen (- 2,1 %).

Die Preise für Waren insgesamt sanken im Januar 2015 im Vergleich
zum Vorjahresmonat um 2,0 %. Deutlich günstiger wurden neben Energie
und Nahrungsmitteln auch Geräte der Unterhaltungselektronik (- 7,9 %)
und Telefone (- 6,4 %). Teurer wurden hingegen insbesondere Kaffee,
Tee und Kakao (+ 9,9 %), Zeitungen und Zeitschriften (+ 5,4 %) sowie
Tabakwaren (+ 3,0 %).

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt erhöhten sich im Januar
2015 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,2 %. Diese Entwicklung
wurde weiterhin maßgeblich durch die Erhöhungen der Nettokaltmieten
bestimmt (+ 1,3 %). Weitere Preisanstiege gab es unter anderem bei
Verkehrsdienstleistungen (+ 3,3 %) sowie bei Freizeit- und
Kulturdienstleistungen (+ 1,5 %). Nur wenige Dienstleistungen waren
günstiger als im Vorjahresmonat, zum Beispiel Pauschalreisen (- 3,1
%) und Telekommunikationsdienstleistungen (- 1,0 %).

Veränderung im Januar 2015 gegenüber dem Vormonat Dezember 2014

Der deutliche Preisrückgang um 1,1 % im Januar 2015 gegenüber
Dezember 2014 war zu einem erheblichen Teil saisonbedingt: Vor allem
die Preise für Pauschalreisen (- 19,5 %) lagen deutlich unter dem
Preisniveau des Urlaubsmonats Dezember. Auch die Preise für
Flugreisen gingen binnen Monatsfrist zurück (- 2,6 %). Aufgrund der
Rabatte bei Winterwaren sanken zudem die Preise für
Bekleidungsartikel (- 6,3 %) sowie für Schuhe und Schuhzubehör (- 2,4
%).

Energie verbilligte sich im Januar 2015 gegenüber dem Vormonat um
3,2 %. Insbesondere sanken erneut die Preise für Kraftstoffe (- 5,8
%) und leichtes Heizöl (- 12,3 %). Die Preise für andere
Energieprodukte gingen ebenfalls zurück – wenn auch nur geringfügig
(zum Beispiel Strom: – 0,5 %; Gas: – 0,2 %).

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich hingegen im Januar
2015 binnen Monatsfrist um 0,5 %. Hier verteuerte sich vor allem
Gemüse (+ 5,8 %). Weitere Preiserhöhungen gab es im Januar 2015 unter
anderem bei der Personenbeförderung im Straßenverkehr (+ 5,2 %), bei
Post- und Kurierdienstleistungen (+ 1,7 %) sowie bei
Versicherungsdienstleistungen für Gesundheit (+ 1,3 %).

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte
Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im Januar 2015 um
0,5 % unter dem Stand von Januar 2014. Im Vergleich zum Vormonat sank
der Index im Januar 2015 deutlich um 1,3 %. Die vorläufigen
Ergebnisse für den HVPI vom 29. Januar 2015 wurden damit bestätigt.

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