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Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im Januar 2016 um 0,5 %
höher als im Januar 2015. Die Inflationsrate – gemessen am
Verbraucherpreisindex – hat sich damit zum Jahresbeginn leicht
erhöht. Im Dezember 2015 hatte sie bei + 0,3 % gelegen. Im Vergleich
zum Dezember 2015 sank der Verbraucherpreisindex im Januar 2016
deutlich um 0,8 %. Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt
damit seine vorläufigen Gesamtergebnisse vom 29. Januar 2016.
Dämpfend auf die Gesamtteuerung wirkt seit Juli 2014 die
Preisentwicklung der Energie. Auch im Januar 2016 lagen die
Energiepreise insgesamt mit – 5,8 % deutlich unter dem
Vorjahresniveau. In den letzten Monaten hat sich jedoch der
Preisrückgang allmählich abgeschwächt, im September 2015 hatte die
Teuerungsrate für Energie noch bei – 9,3 % gelegen. Im Januar 2016
verbilligten sich sowohl Kraftstoffe als auch Haushaltsenergie binnen
Jahresfrist jeweils um 5,7 %. Unter der Haushaltsenergie waren die
Preisentwicklungen bei leichtem Heizöl (- 24,3 %) und bei Umlagen für
Zentralheizung und Fernwärme (- 9,4 %) besonders
verbraucherfreundlich. Ohne Berücksichtigung der Energie hätte die
Inflationsrate im Januar 2016 bei + 1,2 % gelegen.
Die Preise für Nahrungsmittel lagen im Januar 2016 um 0,9 % höher
als im Januar 2015. Deutlich teurer als ein Jahr zuvor waren im
Januar 2016 Obst (+ 5,0 %, darunter Äpfel: + 8,4 %) und Gemüse (+ 3,6
%, darunter Kartoffeln: + 30,5 %). Weitere Preiserhöhungen gab es
unter anderem bei Fisch und Fischwaren (+ 3,0 %) sowie Süßwaren (+
1,5 %). Weniger als vor einem Jahr mussten die Verbraucher im Januar
2016 hingegen insbesondere für Molkereiprodukte (- 4,1 %) bezahlen.
Die Preise für Waren insgesamt sanken im Januar 2016 im Vergleich
zum Januar 2015 um 0,3 %, maßgeblich bestimmt durch den Preisrückgang
der Energie. Zudem verbilligten sich unter anderem Telefongeräte (-
3,9 %) sowie Kaffee, Tee und Kakao (- 2,1 %). Neben den
Nahrungsmitteln insgesamt verteuerten sich einzelne Waren deutlich,
zum Beispiel Zeitungen und Zeitschriften (+ 4,9 %) sowie Tabakwaren
(+ 3,8 %).
Gemessen an der Gesamtteuerung erhöhten sich die Preise für
Dienstleistungen insgesamt im Januar 2016 gegenüber Januar 2015
überdurchschnittlich um 1,2 %. Diese Teuerung wurde im Wesentlichen
durch die Erhöhung bei der Nettokaltmiete bestimmt (+ 1,1 %), für die
die privaten Haushalte etwa ein Fünftel ihrer Konsumausgaben
verwenden. Daneben verteuerten sich binnen Jahresfrist unter anderem
Verpflegungsdienstleistungen (+ 2,6 %) sowie Verkehrsdienstleistungen
(+ 1,6 %). Billiger wurden hingegen insbesondere Dienstleistungen der
Telekommunikation (- 1,6 %).
Veränderung im Januar 2016 gegenüber dem Vormonat Dezember 2015 Im
Vergleich zum Dezember 2015 sank der Verbraucherpreisindex im Januar
2016 deutlich um 0,8 %. Der Preisrückgang gegenüber dem Vormonat war
im Wesentlichen saisonbedingt: Vor allem die Preise für
Pauschalreisen (- 19,2 %) lagen unter dem Preisniveau des
Urlaubsmonats Dezember. Preisrückgänge gegenüber dem Vormonat gab es
auch für Bekleidungsartikel (- 4,7 %) sowie für Schuhe und
Schuhzubehör (- 4,0 %), insbesondere aufgrund zahlreicher Rabatte auf
die Winterkollektion. Bedingt durch den anhaltenden Preisverfall bei
Rohöl, gaben binnen Monatsfrist zudem erneut die Preise für
Mineralölprodukte (- 5,9 %, davon leichtes Heizöl:
– 13,5 %; Kraftstoffe: – 4,0 %) nach. Energie insgesamt
verbilligte sich um 2,5 %.
Zu Jahresbeginn finden üblicherweise Änderungen statt, die sich
auch auf die Preisentwicklungen gegenüber dem Vormonat auswirken. Zum
Beispiel lässt sich der leichte Preisanstieg bei Strom (+ 0,4 %)
teilweise auf die Neufestlegung der Umlage nach dem
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zurückführen (2016: 6,35 Cent/kWh;
2015: 6,17 Cent/kWh). Zudem verteuerten sich im Januar 2016 unter
anderem Versicherungsdienstleistungen (+ 0,7 %) sowie Post- und
Kurierdienstleistungen (+ 4,7 %).
Hinweis zum Harmonisierten Verbraucherpreisindex für Deutschland
Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) wurde mit dem
vorläufigen Ergebnis am 29. Januar 2016 letztmalig auf der Indexbasis
2005 = 100 ausgewiesen, danach erfolgt eine Umstellung auf die neue
Indexbasis 2015 = 100. Die endgültigen Ergebnisse für den HVPI auf
der neuen Indexbasis werden am 25. Februar 2016 veröffentlicht.
Weitere Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die
Fachserie 17, Reihe 7, die im Internetangebot des Statistischen
Bundesamtes unter www.destatis.de, Pfad: Publikationen > Thematische
Veröffentlichungen > Preise heruntergeladen werden kann. Detaillierte
Daten und lange Zeitreihen zur Verbraucherpreisstatistik können auch
über die Tabelle Verbraucherpreisindex (61111-0004 und 61111-006) in
der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte:
Telefon: (0611) 75-4777, www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de