Verbraucherpreise Juli 2014: + 0,8 % gegenüber Juli 2013 Inflationsrate auf niedrigstem Stand seit Februar 2010

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Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im Juli 2014 um 0,8 %
höher als im Juli 2013. Im Juni 2014 hatte die Inflationsrate –
gemessen am Verbraucherpreisindex – bei + 1,0 % gelegen. Der
Preisauftrieb hat sich damit im Juli 2014 erneut abgeschwächt. Eine
niedrigere Teuerungsrate wurde zuletzt im Februar 2010 mit + 0,5 %
ermittelt. Im Vergleich zum Vormonat Juni 2014 erhöhten sich die
Verbraucherpreise im Juli 2014 um 0,3 %. Das Statistische Bundesamt
(Destatis) bestätigt somit seine vorläufigen Ergebnisse vom 30. Juli
2014.

Die Energiepreise verringerten sich im Juli 2014 gegenüber Juli
2013 um 1,5 %. Im Gegensatz zu den Vormonaten sind die Energiepreise
somit wieder stärker zurückgegangen. Billiger waren im Juli 2014 vor
allem Mineralölprodukte (- 3,8 %, davon leichtes Heizöl: – 6,0 %;
Kraftstoffe: – 3,1 %). Auch die Preise für feste Brennstoffe (- 2,5
%) sowie Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (- 1,3 %) lagen
unter dem Vorjahresniveau. Die Preise für Strom stiegen hingegen um
1,7 %. Ohne Berücksichtigung der Preise für Energie lag die
Teuerungsrate im Juli 2014 bei + 1,2 %.

Nahrungsmittel verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat
mit + 0,1 % nur geringfügig. Weniger mussten Verbraucher für
Speisefette und Speiseöle (- 4,4 %) sowie für Obst (- 4,8 %)
bezahlen. Deutlich günstiger war Gemüse (- 7,7 %, darunter
Kartoffeln: – 32,0 %; Paprika: – 18,1 %; Gurken: – 16,6 %). Teurer
als vor einem Jahr blieben hingegen Molkereiprodukte (+ 8,7 %,
darunter Schnittkäse: + 14,7 %; Quark: + 13,8 %; Joghurt: + 6,4 %).
Höhere Preise wurden auch bei Brot und Getreideerzeugnissen (+ 1,2 %)
sowie Süßwaren (+ 1,6 %) beobachtet.

Die Preise für Waren insgesamt blieben im Vergleich zum Juli 2013
mit + 0,1 % nahezu unverändert. Günstiger wurden neben der Energie
insbesondere Geräte der Unterhaltungselektronik (- 5,3 %, darunter
Fernsehgeräte: – 8,5 %) und Telefone (- 9,5 %). Deutliche
Preissteigerungen gab es bei Bier (+ 3,9 %) sowie Zeitungen und
Zeitschriften (+ 4,9 %). Auffällig war auch die Preiserhöhung bei
pharmazeutischen Erzeugnissen (+ 5,2 %, darunter Medikamente für
gesetzlich Versicherte: + 7,3 %). Zudem verteuerte sich Bohnenkaffee
erheblich (+ 7,2 %).

Die Dienstleistungspreise insgesamt erhöhten sich im Vergleich zum
Juli 2013 mit + 1,5 % überdurchschnittlich. Diese Entwicklung wurde
weiterhin maßgeblich durch Preissteigerungen bei Nettokaltmieten
bestimmt (+ 1,4 %), für die private Haushalte etwa ein Fünftel ihrer
Konsumausgaben aufwenden. Daneben verteuerten sich zum Beispiel auch
Beherbergungsdienstleistungen (+ 2,4 %), Verbundfahrkarten (+ 3,2 %)
sowie Friseurleistungen und andere Dienstleistungen für Körperpflege
(+ 4,0 %). Günstiger blieben hingegen
Telekommunikationsdienstleistungen (- 1,4 %).

Veränderung im Juli 2014 gegenüber dem Vormonat Juni 2014 Im
Vergleich zum Vormonat Juni 2014 stiegen die Verbraucherpreise im
Juli 2014 um 0,3 %. Im Ferienmonat Juli zogen vor allem die Preise
für Pauschalreisen (+ 11,6 %) und Flugtickets (+ 8,8 %) an. Auffällig
waren im Juli 2014 die Preiserhöhungen bei Kaffee, Bohnenkaffee
verteuerte sich binnen Monatsfrist um 9,5 %. Deutliche
Preiserhöhungen gab es auch bei Medikamenten für gesetzlich
Versicherte (+ 4,5 %), vor allem infolge der neu geltenden
Festbeträge für verschreibungspflichtige Arzneimittel ab Juli 2014.

Leicht rückläufig im Vormonatsvergleich waren im Juli 2014 die
Preise für Nahrungsmittel (- 0,2 %, darunter Obst:- 2,5 %; Gemüse:-
1,2 %) und für Energie (- 0,3 %, darunter Heizöl und Kraftstoffe: –
0,4 %). Günstig entwickelten sich aus Verbrauchersicht auch die
Preise für Bekleidung und Schuhe (- 3,6 %, darunter
Bekleidungsartikel: – 4,0 %; Schuhe und Schuhzubehör: – 3,2 %). Diese
Entwicklung erklärt sich vor allem durch die saisonüblichen
Preisnachlässe für einzelne Sommerartikel.

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte
Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im Juli 2014 um 0,8
% über dem Stand von Juli 2013. Zum dritten Mal in diesem Jahr wurde
für den HVPI damit eine Inflationsrate unterhalb von 1 Prozent
ermittelt. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index im Juli 2014 um
0,3 %. Die vorläufigen Ergebnisse für den HVPI vom 30. Juli 2014
wurden damit bestätigt.

Weitere Daten zum Verbraucherpreisindex bietet die Fachserie 17,
Reihe 7 und zum Harmonisierten Verbraucherpreisindex die
Online-Veröffentlichung „Harmonisierte Verbraucherpreisindizes“.
Beide Veröffentlichungen können im Internetangebot des Statistischen
Bundesamtes unter www.destatis.de, Pfad: Publikationen > Thematische
Veröffentlichungen > Preise heruntergeladen werden. Detaillierte
Daten und lange Zeitreihen zur Verbraucherpreisstatistik können auch
über die Tabellen Verbraucherpreisindex (61111-0004 und 61111-0006)
sowie Harmonisierter Verbraucherpreisindex (61121-0002 und
61121-0004) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. Einen
Link zu den Erläuterungen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die
Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
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