Sperrfrist: 12.07.2016 08:00
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Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im Juni 2016 um 0,3 %
höher als im Juni 2015. Die Inflationsrate – gemessen am
Verbraucherpreisindex – hat sich damit den zweiten Monat in Folge
leicht erhöht. Eine etwas höhere Rate als im Juni 2016 wurde in
diesem Jahr nur im Januar mit + 0,5 % ermittelt. Im Vergleich zum
Vormonat stieg der Verbraucherpreisindex im Juni 2016 um 0,1 %. Das
Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt damit seine vorläufigen
Gesamtergebnisse vom 29. Juni 2016.
Dämpfend auf die Gesamtteuerung im Juni 2016 wirkte – wie bereits
in den Vormonaten – die Preisentwicklung von Energie (- 6,4 %). Der
Rückgang der Energiepreise im Vergleich zum Vorjahresmonat hat sich
jedoch weiter abgeschwächt, im Mai 2016 hatte er noch – 7,9 %
betragen. Im Juni 2016 waren insbesondere Mineralölprodukte (- 11,4
%, davon leichtes Heizöl: – 19,0 % und Kraftstoffe: – 9,4 %)
günstiger als ein Jahr zuvor. Auch die Preise für andere
Energieprodukte lagen unter dem Vorjahresniveau (zum Beispiel Umlagen
für Zentralheizung und Fernwärme: – 9,1 %; Gas: – 2,8 %). Nur Strom
verteuerte sich binnen Jahresfrist (+ 0,9 %). Ohne Berücksichtigung
der Energie hätte die Inflationsrate im Juni 2016 bei + 1,1 %
gelegen.
Die Preise für Nahrungsmittel lagen im Juni 2016 um 0,1 % höher
als im Juni 2015. Dabei waren vor allem Gemüse (+ 4,6 %, darunter
Kartoffeln: + 19,1 %), Obst (+ 2,6 %) sowie Fisch und Fischwaren (+
3,2 %) teurer als ein Jahr zuvor. Spürbar billiger wurden hingegen
viele Molkereiprodukte (zum Beispiel Quark: – 16,3 %; H-Milch: – 11,0
%; Schnittkäse: – 8,2 %). Zudem gingen die Preise für Speisefette und
Speiseöle (- 4,5 %) zurück, insbesondere kostete Butter (- 11,7 %)
deutlich weniger als ein Jahr zuvor.
Die Preise für Waren insgesamt sanken im Juni 2016 im Vergleich
zum Juni 2015 um 0,8 %, maßgeblich bestimmt durch den Preisrückgang
bei der Energie (- 6,4 %). Günstiger wurden auch Kaffee, Tee und
Kakao (- 3,7 %, darunter Bohnenkaffee: – 5,4 %). Hingegen verteuerten
sich im Vergleich zum Vorjahr neben einigen Nahrungsmitteln unter
anderem Zeitungen und Zeitschriften (+ 4,3 %), Tabakwaren (+ 4,6 %)
sowie Uhren und Schmuck (+ 5,8 %) erheblich.
Im Gegensatz zum Preisrückgang bei Waren verteuerten sich im Juni
2016 Dienstleistungen insgesamt im Vergleich zum Juni 2015 um 1,4 %.
Diese Entwicklung wurde entscheidend durch einen Anstieg der
Nettokaltmieten bestimmt (+ 1,1 %), da private Haushalte etwa ein
Fünftel ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Einige Dienstleistungen
verteuerten sich binnen Jahresfrist deutlicher, unter anderem
Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+ 3,8 %), Dienstleistungen
für Versicherungen (+ 2,3 %) sowie für Verkehr (+ 1,8 %).
Verbraucherfreundlich war hingegen die Preisentwicklung für
Telekommunikationsdienstleistungen (? 1,6 %).
Veränderung im Juni 2016 gegenüber dem Vormonat Mai 2016 Im
Vergleich zum Mai 2016 stieg der Verbraucherpreisindex im Juni 2016
um 0,1 %. Ein wesentlicher Grund für den Preisanstieg war die
Preisentwicklung bei Energie (+ 1,2 %): Binnen Monatsfrist zogen –
wie bereits im Vormonat – sowohl die Preise für leichtes Heizöl (+
5,2 %) als auch für Kraftstoffe (+ 2,7 %, darunter Superbenzin: + 2,6
%; Dieselkraftstoff: + 3,6 %) an. Zudem erhöhten sich die Preise für
Pauschalreisen (+ 4,3 %, darunter ins Ausland: + 4,6 %).
Dagegen sanken die Preise für Nahrungsmittel insgesamt im Juni
2016 gegenüber dem Vormonat um 0,4 %. Hier gab es Preisrückgänge
insbesondere bei Gemüse (- 1,8 %) sowie bei Molkereiprodukten und
Eiern (- 1,6 %). Auffällig günstiger im Vergleich zum Vormonat waren
im Juni 2016 Bekleidungsartikel (- 4,1%).
Harmonisierter Verbraucherpreisindex für Deutschland Der für
europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex
(HVPI) für Deutschland lag im Juni 2016 um 0,2 % über dem Stand von
Juni 2015. Im Vergleich zum Vormonat Mai 2016 stieg der Index im Juni
2016 um 0,1 %. Die vorläufigen Ergebnisse für den HVPI vom 29. Juni
2016 wurden damit bestätigt.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
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