Sperrfrist: 09.11.2012 08:00
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Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im Oktober 2012 um 2,0
% höher als im Oktober 2011. Damit fiel die Teuerungsrate im Oktober
2012 genauso hoch aus wie im September 2012. Im August 2012 hatte die
Inflationsrate – gemessen am Verbraucherpreisindex – noch bei + 2,1 %
gelegen. Im Vergleich zum Vormonat September 2012 blieb der
Verbraucherpreisindex im Oktober 2012 unverändert. Das Statistische
Bundesamt (Destatis) bestätigt damit sein vorläufiges Ergebnis vom
29. Oktober 2012.
Die Inflationsrate wurde weiterhin deutlich durch die
Preisentwicklung bei Energie bestimmt. Energie verteuerte sich im
Oktober 2012 insgesamt um 5,5 % gegenüber Oktober 2011 (davon
Haushaltsenergie: + 5,6 %; Kraftstoffe: + 5,4 %). Bei der
Haushaltsenergie lagen die Preise für leichtes Heizöl mit + 11,3 %
deutlich über dem Vorjahresniveau. Teurer waren im gleichen Zeitraum
auch Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (+ 8,2 %), Gas (+ 3,2
%) und Strom (+ 3,1 %). Der Einfluss der Energie auf die
Gesamtteuerung hat sich im Oktober 2012 abgeschwächt: Ohne die
Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Inflationsrate im
Oktober 2012 bei + 1,6 % gelegen.
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Oktober 2012 im
Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,3 %. Erheblich teurer waren Obst (+
7,9 %) und Gemüse (+ 7,3 %). Auch für viele andere
Nahrungsmittelgruppen (zum Beispiel Fisch und Fischwaren: + 5,3 %,
Fleisch und Fleischwaren: + 4,8 %, Brot und Getreideerzeugnisse: +
3,6 %; Süßwaren:+ 3,4 %) mussten die Verbraucher deutlich mehr als
vor einem Jahr bezahlen. Günstiger waren im Vergleich zum
Vorjahresmonat dagegen Molkereiprodukte und Eier (- 2,8 %) sowie
Speisefette und Speiseöle (- 6,7 %; darunter Butter: – 15,4 %).
Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im Oktober 2012 im
Vergleich zum Oktober 2011 überdurchschnittlich um 2,8 %. Am
stärksten stiegen hier die Preise für Verbrauchsgüter mit + 3,6 %.
Die Teuerungsrate für Güter mit mittlerer Lebensdauer lag mit + 2,1 %
knapp über der allgemeinen Teuerung. Die Preise für langlebige
Gebrauchsgüter erhöhten sich nur geringfügig um 0,3 %.
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt stiegen im Oktober 2012
im Vergleich zum Vorjahresmonat unterdurchschnittlich um + 1,1 %.
Bestimmend war hier weiterhin die Preisentwicklung bei
Nettokaltmieten mit + 1,1 %, für die private Haushalte gut ein
Fünftel ihres Gesamtbudgets ausgeben. Auffällig blieb bei den
Dienstleistungen der deutliche Preisrückgang bei den
Finanzdienstleistungen (- 19,8 %), vor allem bedingt durch den
sukzessiven Wegfall von Bearbeitungsgebühren für Privatkredite bei
Banken. Auch im Bildungswesen war die Preisentwicklung insgesamt
rückläufig (- 4,7 %). Wesentlicher Grund dafür ist die Abschaffung
der Studiengebühren an staatlichen Hochschulen in Baden-Württemberg
(April 2012) und Hamburg (Oktober 2012).
Veränderung im Oktober 2012 gegenüber dem Vormonat September 2012
Im Vergleich zum September 2012 blieb der Verbraucherpreisindex im
Oktober 2012 insgesamt unverändert. Erwähnenswert sind jedoch die
Preisanstiege bei Kraftfahrzeugversicherungen (+ 4,4 %) sowie bei
Bekleidung und Schuhen (+ 1,8 %). Letzteres ist vorwiegend
saisonbedingt, hier spielte der Übergang von der Sommer- auf die
Herbst-/Winterkollektion eine wesentliche Rolle. Auch die Preise für
Nahrungsmittel insgesamt zogen an (+ 0,5 %). Teurer wurden hier vor
allem Speisefette und Speiseöle (+ 2,6 %; darunter Butter: + 6,5 %)
sowie Gemüse (+ 2,1 %; darunter Tomaten: + 22,4 %).
Gegenüber dem Vormonat verbilligte sich dagegen im Oktober 2012
Energie insgesamt um 1,1 %. Die Preise für Kraftstoffe gaben nach (-
4,0 %; darunter Superbenzin:- 4,5 %; Dieselkraftstoff: – 2,3 %).
Haushaltsenergie verteuerte sich jedoch gegenüber September 2012 um
0,6 %, insbesondere die Preise für leichtes Heizöl zogen erneut
deutlich an (+ 2,2 %).
Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte
Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im Oktober 2012 um
2,1 % über dem Stand von Oktober 2011. Im Vergleich zum Vormonat
September 2012 stieg der Index um 0,1 %. Die Schätzung für den HVPI
vom 29. Oktober 2012 wurde damit bestätigt.
Weitere Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die
Fachserie 17, Reihe 7, die im Internetangebot des Statistischen
Bundesamtes unter www.destatis.de, Pfad: Publikationen > Thematische
Veröffentlichungen > Preise heruntergeladen werden kann. Detaillierte
Daten und lange Zeitreihen zur Verbraucherpreisstatistik können auch
über die Tabellen Verbraucherpreisindex (61111-0004) und (61111-0006)
in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabellen sowie weiteren Zusatzinformationen und -funktionen, ist im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
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Telefon: (0611) 75-4777, www.destatis.de/kontakt
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