Verkehrssenator Geisel: Kennzeichen- und Versicherungspflicht für Radfahrer wäre jahrelanger Verwaltungsaufwand

Der Berliner Verkehrssenator Andreas Geisel (SPD)
hat Forderungen nach einer Kennzeichen- und Versicherungspflicht für
Radfahrer abgelehnt.

Eine solche Frage müsse bundesweit geregelt werden, sagte Geisel
am Donnerstag im rbb-Inforadio. Der bürokratische Aufwand wäre aber
auch zu groß:

„Das sind alles Bundesaufgaben. Bei 64 Millionen Autos in der
Bundesrepublik und 78 Millionen Fahrrädern, wenn wir die alle
kennzeichnen wollten bundesweit, dann hätten wir viel zu tun. Das
wäre ein jahrelanger Verwaltungsaufwand. Ich würde die Ressourcen
…, sowohl die Personal- als auch die Finanzressourcen, eher in eine
Umorganisation des öffentlichen Straßenraumes stecken. Die Autofahrer
haben das Gefühl, dass für sie zu wenig getan würde. Die
Fahrradfahrer haben das gleiche Gefühl. Beide haben aber nicht recht.
Beide müssen erkennen, dass man aufeinander Rücksicht nehmen muss und
dass der Straßenraum umorganisiert werden muss. Wenn der
Autoverkehrsanteil jetzt unter 30 Prozent … ist und der
Fahrradverkehr zunimmt, muss mehr für den Fahrradverkehr getan
werden. Das bedeutet aber nicht, dass wir auf das Auto verzichten…“

Die Gewerkschaft der Polizei betonte, dass es allein im
vergangenen Jahr über 7.700 Unfälle mit Radfahrern in Berlin gab. Das
seien so viele gewesen wie nie zuvor, sagte GdP-Sprecher Steve
Feldmann ebenfalls am Donnerstag im rbb-Inforadio.

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