Gerade jungen Eltern fehlt es häufig verständlicherweise noch an Erfahrung im Hinblick auf die Vielzahl an Versicherungsangeboten für Kinder. Ausbildungspolicen, Kinderunfallversicherungen, Zahnzusatzversicherungen, Risikolebensversicherungen usw. werden von den deutschen Versicherern gerne angepriesen, um den Eltern eine umfassende Absicherung für ihre Kinder anzubieten. Eltern sollten eine Prioritätenliste abarbeiten, damit die Kinder wirklich bestmöglich abgesichert sind.
In der Regel sind Kinder über die Krankenversicherung der Eltern versichert. Das gleiche gilt für die Privathaftpflichtversicherung, solange kein Single-Tarif vereinbart ist.
Eine wichtige Säule bildet eine Risikolebensversicherung, die die Eltern abschließen sollten, damit im Todesfall eines Elternteils ein hoher Kapitalbetrag für die Hinterbliebenen zur Verfügung steht.
Für das Kind selbst sollten die Eltern insbesondere das Unfall- und Krankheitsrisiko absichern. Die finanziellen Folgen eines Unfalls können durch eine Kinderunfallversicherung abgedeckt werden. Die staatliche Unfallversicherung greift nämlich nur eingeschräkt und leistet bei den meisten Unfällen – zum Beispiel in der Freizeit oder zu Hause – gar nicht.
Gute Tarife gibt es hier bereits für weniger als fünf Euro im Monat.
Etwas besser als eine Unfallversicherung ist eine sogenannte Kinder-Invaliditätsversicherung. Diese zahlt etwa bei einer Behinderung eine lebenslange monatliche Rente: und zwar unabhängig davon, ob diese Invalidität durch einen Unfall oder einer Krankheit entstanden ist.
Allerdings ist die Kinder-Invaliditätsversicherung deutlich teurer als eine Unfallversicherung.
Die Mehrheit der deutschen Kinder sind über eine gesetzliche Krankenkasse familienversichert. Empfehlenswert ist hier eine Krankenzusatzversicherung für das Einbettzimmer im Krankenhaus, die freie Arztwahl, Brillen oder Kontaktlinsen, Heilpraktikerbehandlung bzw. die Nutzung von Naturheilkunde, die Übernahme der Kosten für Vorsorgeuntersuchungen und ein Auslandsreisekrankenversicherungsschutz. Ein Komplettpaket mit sehr guten Versicherungsbedingungen ist bei einigen Anbietern bereits für rund acht Euro im Monat erhältlich.
Erst wenn diese Risiken abgesichert sind, sollten Eltern überlegen, ob eine Ausbildungsversicherung oder ein anderer Sparplan für das Kind in Frage kommt. Der Vermögensaufbau ist natürlich eine schöne finanzielle Absicherung für das Kind, allerdings sollte dies erst nach der Absicherung der existenziellen Risiken wie Unfälle, Invalidität oder Krankheit überdacht werden.