Verteidigungspolitiker wollen Deutschen als Nato-Generalsekretär

Verteidigungspolitiker von FDP und SPD fordern die Besetzung eines Deutschen für den Posten des Nato-Generalsekretärs. Von Seiten der Liberalen wurde auch eine mögliche Kandidatur von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) begrüßt. FDP-Verteidigungsausschussmitglied Burkhardt Müller-Sönksen sagte der „Welt“: „Wenn es der Wunsch der CDU ist, Herrn de Maizière zu befördern, stehen wir Liberale dem nicht im Wege. Grundsätzlich wäre es gut, wieder einen deutschen Nato-Generalsekretär zu haben.“ Deutschland werde in Afghanistan auch nach dem Abzug der Kampftruppen eine enorme Verantwortung übernehmen, so der FDP-Politiker. „Deutschland hätte es verdient, wenn dann auch ein Deutscher die Nato führt.“ Müller-Sönksen sagte außerdem über die mögliche Kandidatur de Maizières für den Brüsseler Posten: „Wir stehen zum Verteidigungsminister und hoffen, dass er noch genug Zeit findet, seine Erkenntnisse im Untersuchungsausschuss zur Drohnen-Affäre auszubreiten.“ Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, sprach sich grundsätzlich für die Kandidatur eines Deutschen aus: „Ich würde es begrüßen, wenn es wieder einen deutschen Nato-Generalsekretär gäbe. Viele in der Nato erwarten, dass Deutschland mehr Impulse gibt.“ Arnold sprach sich allerdings gegen de Maizière aus, der als möglicher Kandidat für das Amt gilt. „Der Nato-Generalsekretär muss ein guter Kommunikator und ein profilierter Außenpolitiker sein. Diese Aufgabe ist zu wichtig, als dass sie mit einem angeschlagenen Verteidigungsminister besetzt werden sollte“, sagte Arnold.