Vertreterin der SOS-Kinderdörfer in Syrien fordert UN-Korridore

Die Vertreterin für die Nothilfe der
SOS-Kinderdörfer in Syrien, Katharina Ebel, hat für Aleppo eine
Feuerpause und humanitäre Korridore unter Aufsicht der Vereinten
Nationen gefordert.

Ebel sagte am Mittwoch im rbb-Inforadio, nur wenn eine neutrale
Partei wie die UN dort tätig werde, hätten die Zivilisten eine Chance
auf Sicherheit und damit auf ein halbwegs stabiles Leben. Darüber
hinaus forderte sie, dass Waffenlieferungen an jede Partei
eingestellt werden müssten.

In Aleppo mangele es an Lebensmitteln, Babynahrung und
Hygieneartikeln. Die Organisation versuche bei der Hilfe viel von der
syrischen Hauptstadt Damaskus aus zu organisieren. „Wir versuchen
aber auch die lokale Wirtschaft in Aleppo zu unterstützen. Die gibt
es tatsächlich noch“, sagte Ebel. Dafür würden die Waren vor Ort
gekauft und die Hilfslieferungen lokal organisiert.

Das letzte SOS-Kinderdorf in Aleppo wurde bereits vor drei Jahren
geschlossen. Bis vor kurzem gab es aber noch eine Nothilfe-Kita und
eine Übergangsunterkunft. Einige von Ebels Mitarbeitern seien immer
noch vor Ort und versuchten zu helfen, obwohl sie der Gefahr von
Beschuss ausgesetzt seien. „Die Frontlinien ändern sich stündlich und
täglich“, so die Vertreterin für die Nothilfe.

In der Region sind nach UN-Angaben zwei Millionen Menschen ohne
Trinkwasser. Nach Informationen von Ebel versorgen sowohl die
syrische Regierung als auch Hilfsorganisationen die Bevölkerung per
Lastwagen mit Wasser.

+++ Das vollständige Interview zum Nachhören finden Sie hier:
http://ots.de/Qmy6Z

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