Vom Mitarbeiter zum Chef: Jede dritte Führungskraft wird ins kalte Wasser geschmissen

Gestern noch Mitarbeiter, heute schon Vorgesetzter: Wer den
nächsten Schritt auf der Karriereleiter erklimmt und Führungskraft wird, muss
sich auf neue Herausforderungen einstellen. Doch wie werden angehende Chefs in
Deutschland darauf vorbereitet, Personalverantwortung zu übernehmen und ein Team
oder einen kompletten Bereich zu leiten? Die Online-Jobplattform StepStone ist
dieser Frage einmal auf den Grund gegangen und hat 5.000 Fach- und
Führungskräfte befragt. Dabei ist herausgekommen, dass 35 Prozent aller
Vorgesetzen nie ein Führungskräftetraining erhalten haben.

Die meisten Chefs hätten sich ein Coaching gewünscht

Die Analyse zeigt, dass nur wenige Arbeitgeber ihre Mitarbeiter zur
Führungskraft weiterbilden. Gerade einmal 15 Prozent der befragten Chefs geben
an, dass sie im Vorfeld von ihrem Unternehmen auf die neue Rolle vorbereitet
worden sind. Mehr als jeder Dritte erhielt eine entsprechende Fortbildung erst
kurz nach der Beförderung oder sogar erst ein Jahr später. Fast jeder Zehnte hat
auf eigene Kosten eine Weiterbildung besucht. Dass der Karriereschritt von der
Fachkraft zur Führungskraft anspruchsvoll ist und vorbereitet werden sollte,
zeigt die Tatsache, dass acht von zehn Vorgesetzten ein Training rückblickend
als notwendig erachten. „Die Art und Weise, wie Führungskräfte ein Team oder
einen Bereich leiten, hat massiven Einfluss auf die Zufriedenheit und damit auf
die Leistung der Mitarbeiter“, sagt Dr. Anastasia Hermann, Forschungsleiterin
bei StepStone. „Unternehmen werden nur dann erfolgreich sein, wenn sie ihre
Mitarbeiter halten und entwickeln. Führungskräfte nehmen dabei eine
Schlüsselfunktion ein. Allerdings müssen sie frühzeitig von Arbeitgebern
geschult werden, denn nur die wenigsten bringen die nötigen Fähigkeiten von
Beginn an mit.“

Den Schritt zurück wagen nur die wenigsten

Mehr Verantwortung, mehr Arbeit und häufig auch mehr Stress: Eine Beförderung
zur Führungskraft hat in den meisten Fällen einen völlig neuen Arbeitsalltag zur
Folge. 16 Prozent aller Vorgesetzen räumen ein, ihre neue Rolle als Chef nicht
zu mögen. Jeder vierte Vorgesetzte gibt zu, seit der Beförderung schon einmal
Albträume gehabt zu haben, 15 Prozent haben sich schon einmal psychologische
Hilfe gesucht. Immerhin 27 Prozent aller Befragten würden den Schritt zur
Führungskraft am liebsten rückgängig machen. In den seltensten Fällen kehren
Vorgesetzte allerdings tatsächlich in ihre vorherige Rolle als Fachkraft zurück
– neben finanziellen Gründen liegt das vor allem daran, dass sie um ihr Ansehen
im Unternehmen fürchten. „Die Rolle als Führungskraft ist nicht für jeden ein
Traumjob. Unternehmen sollten daher eine Kultur prägen, in der es ganz normal
ist, dass Vorgesetzte auch wieder als Fachkraft arbeiten. Die besten Leistungen
werden immer dann erzielt, wenn ein Job und ein Mensch ideal zusammenpassen“,
sagt Hermann.

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Über die Befragung „Deutschland und seine Chefs“

In der Befragung untersuchte die Online-Jobplattform StepStone die
Zusammenarbeit von Führungskräften und ihren Mitarbeitern. Sie analysierte
dabei, wie Führungskräfte auf ihre Rolle vorbereitet werden, diese im Alltag mit
Leben füllen und wie sie von den Beschäftigten wahrgenommen werden. Für die
Umfrage hat StepStone im dritten Quartal 2019 eine Online-Befragung unter
insgesamt rund 5.000 Fach- und Führungskräften in Deutschland durchgeführt,
darunter waren rund 3.500 Fachkräfte ohne Personalverantwortung und rund 1.500
Führungskräfte.

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