Währungsunion der Kleinen: Regionalgeld Währungen verbünden sich

Hamburg, 08. September 2010 – Spätestens seit der Finanzkrise gilt Regionalgeld als gute Alternative zum Euro. Nun kommt endgültig Bewegung in die Szene: Immer mehr Regionalgeld Währungen schließen sich zu einem gemeinsamen Währungsraum zusammen und erste Kommunen führen sie als offizielles Zahlungsmittel ein. Das Wirtschaftsmagazin „enorm“ zeigt in seiner morgen Donnerstag erscheinenden Ausgabe (EVT 09.09.10), welche Fortschritte das Regionalgeld in Deutschland macht.

Regionalgeld Währungen wie der „Chiemgauer“ oder der „Sterntaler“ haben die kritische Masse an Akzeptanzstellen und Umlaufmenge bereits überschritten. Sie expandieren nun und verbünden sich zu größeren Räumen mit einer breiteren Angebotspalette. So zeichnet sich ein Zusammengehen des im bayerischen Oberland beheimateten „Regio“ mit dem angrenzenden „Chiemgauer“, Deutschlands größter Regionalgeld Währung, ab. Der „Sterntaler“ aus dem Berchtesgadener Land teilt sich bereits die Verrechnungszentrale mit dem seit 2003 bestehenden „Chiemgauer“. Auch die Kommunen erkennen den Wert der Regionalwährungen: Die Gemeinde Siegsdorf führt den „Chiemgauer“ nun als offizielles Zahlungsmittel für Dienstleistungen der Kommune ein.

Jenseits von Bayern entsteht in der Region Fläming in Sachsen-Anhalt und Brandenburg gerade der „Steintaler“, der mit dem sächsisch-anhaltinischen „Urstromtaler“ und der Potsdamer „Havelblüte“ einen gemeinsamen Währungsraum bilden wird. Vor allem dort ist die Hoffnung groß, dass das neue Geld der Region einen wirtschaftlichen Schub bringt.

Regionalgeld hat sich in den letzten Jahren in verschiedenen Regionen etablieren können. In Deutschland existieren mittlerweile 21 Regionalwährungen, in den Startlöchern stehen 38 weitere Initiativen. Dabei wird zwischen „eurogedeckten“ und „leistungsgedeckten“ Währungen, die auf Basis einer Kreditfunktion funktionieren, unterschieden.