Paid4X, oder Paid4Mails – oder doch besser Paid4… ach was. Sie ahnen es schon; im Internet kursieren zahlreiche sog. Paid4-Dienste. Vom Geld verdienen fürs Surfen, bis hin zum Geld verdienen fürs Lesen von Emails.
Ja, das ist der wohl größte Bereich der Paid4Maschinerie: Die Paid4Mail-Dienste.
Hier wird der User laut Betreiber dafür bezahlt, dass er Emails liest. „Wow, das hört sich doch toll an…“ ist die spontan wohl häufigste Aussage derer, die sich zum ersten Mal damit beschäftigen. Aber auch einige „Verfechter“ der Paidmail-Dienste wollen sich scheinbar einfach nicht mit der Tatsache abgeben, dass man mit Paidmails einfach kein Geld verdienen kann! Doch ist das wirklich so?
Die meisten Anbieter brüsten sich doch damit, wie viele User sie bereits haben und wie hoch doch die Start-Boni sind. Und da ist der Fisch doch bereits begraben: „5 Euro Start-Bonus und hohe Zusatzverdienste durch Bonus-Aktionen sorgen für hohe Verdienste“ – aha.
Wer das Kleingedruckte liest, erkennt schnell, dass die Start-Boni erst dann ausgezahlt werden, wenn der User 100.000 Mails bestätigt hat (Achtung: „leichte“ Übertreibung).
In den Mediadaten immer schön zu sehen: Diese Daten sollen den Usern und den potentiell neuen Usern sowie den Werbetreibenden den Dienst schmackhaft machen. Immer wieder ist die Rede von bereits zig tausend ausgezahlten Euros. Dumm nur, dass die Betreiber sich auch schön daran aufziehen, dass sie bereits seit Zeitpunkt x bestehen und seit dem bis heute x Tausend Euro ausgezahlt hatten und bisher x Mitglieder zu verzeichnen haben.
Und genau hier, wie die Ironie des Schicksals will, bestätigt der Anbieter selbst meist, dass bei ihm nicht wirklich was zu holen ist. Ein Beispiel, wie es leider bei den meisten Paidmailern aussieht, ist folgendes:
Der Anbieter W verkündet ganz stolz, dass er seit 2007 bis heute (2010) ganze 17.000 Euro an 1.000 Mitglieder ausgezahlt hat. Der unerfahrene User, der nach Möglichkeiten sucht, im Internet Geld zu verdienen – ob hauptberuflich oder nebenher – sieht die „Dollars“ schon vor sich und wird ganz heiß darauf, mit Emails-Lesen Geld zu verdienen.
Hätte er damals in Mathematik, 2. Klasse, aufgepasst, hätte er sofort bemerkt, dass er mit diesem Dienst in den letzten 3 Jahren ein echtes „Vermögen“ verdient hätte:
17.000 Euro in 3 Jahren an 1.000 Mitglieder, sind durchschnittlich erstaunliche 47 Cent pro Monat und Mitglied! Na wenn das mal kein echtes Einkommen ist. Wer mag da denn noch behaupten, dass man mit Paidmailern KEIN Geld verdient?
Auch werden immer schön die Interessen der Mitglieder angezeigt, um den Dienst auch für Sponsoren schmackhaft zu machen. Interessen an Autos haben 2.000 Mitglieder, Familien-Infos möchten 3.000 Mitglieder und so weiter. Angesichts dessen, dass der Dienst laut eigener Angaben doch lediglich 1.000 Mitglieder hat, sind die Interessen aber doch interessant verteilt. Überhaupt so viele Interessen? Mal ehrlich: Hier gibt es doch breit über alle Mitglieder hinweg nur ein Interesse – das Geld verdienen mit dem Lesen von Emails.
Lässt sich also überhaupt kein Geld verdienen mit Paidmail-Diensten? Doch! Die Betreiber verdienen sich dumm und dämlich daran, weil die netten User immer und immer wieder fleißig klicken und an den netten Bonus-Aktionen teilnehmen.
Damit schließt sich der Kreis und einmal mehr wird deutlich, dass man im Internet nur dann richtig Geld verdienen kann, wenn man ein fundiertes und nachhaltiges Business aufbaut, pflegt und hält. Aber auch hier muss man die Spielregeln beachten, muss wissen, was man tut und vor allem, man muss dafür arbeiten.