Was muss eine moderne Pflegezusatzversicherung leisten?

Was muss eine moderne Pflegezusatzversicherung leisten?

Nicht nur der Anteil an älteren Personen wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten kontinuierlich ansteigen. Auch der Anteil an pflegebedürftigen Personen. Umso wichtiger wird hier die persönliche Absicherung über eine private Pflegezusatzversicherung. Während die Medien das Thema Pflegerisiko immer häufiger thematisieren, hält sich die Konsequenz der Bürger hierzu aber noch in Grenzen. Weniger als zehn Prozent der Bundesbürger haben bereits eine Pflegezusatzversicherung abgeschlossen.

Die Ursachen für die geringe Absicherungsquote sind vielschichtig. Zum einen sind viele Pflegezusatzversicherungen von der Produktgestaltung nicht auf Anhieb zu verstehen. Vielen jüngeren Personen ist das Pflegerisiko zu weit entfernt, obwohl gerade für Personen zwischen zwanzig und vierzig Jahren eine gute Absicherung bereits preisgünstig zu haben wäre. Einigen älteren Personen wird die Absicherung zu teuer oder ist wegen bestehenden Vorerkrankungen nicht mehr abschließbar. Dazu sind häufig die hohe Versorgungslücke und die finanziellen Folgen nicht bekannt.

Bereits jetzt sind rund 2,4 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig. Die staatlichen Leistungen bieten allerdings keine ausreichende Absicherung, so dass im Pflegefall häufig das eigene angesparte Vermögen aufgebraucht werden muss oder sogar das Einkommen der Kinder angerechnet wird, wenn keine ausreichende Absicherung besteht oder Vermögen vorhanden ist. In der Praxis geht das Sozialamt in Vorleistung und fordert die Unterhaltsansprüche dann bei den Kindern ein.

Eine moderne Pflegezusatzversicherung bietet vielfältige Leistungen: Zum einen finanzielle monatliche Zahlungen im Pflegefall. Diese können bei Vertragsabschluss selbst bestimmt und je nach Pflegestufe festgelegt werden. Wichtig hierbei ist auch, dass der Versicherer gewisse finanzielle Leistungen auch schon bei Demenz bietet, wenn keine Pflegestufe vorliegt. Erhöhungsoptionen sind ebenfalls wichtig, um den
Versicherungsschutz ggf. alle paar Jahre anpassen zu können. Assistanceleistungen bei Pflegebedürftigkeit wie eine 24-Stunden-Hotline, Soforthilfe im Ernstfall, Beförderung und Umzug in ein Pflegeheim, Menüservice, Wäschedienst, Pflegeschulungen für die Angehörigen oder die Installation von Hausnotrufsystemen werden von einigen Versicherern zusätzlich angeboten.

Je früher man sich um die Pflegevorsorge kümmert, desto preisgünstiger ist die Absicherung.