Klimaziele sind aller Ehren wert. Sie müssen aber 
auch realistisch sein. Wenn die Bundesregierung alle Eigentümer 
steuerlich zur Kasse bitten will, die bis 2015 ihre Häuser nicht 
energiesparend saniert haben, muss sie dafür auch spürbare Anreize 
schaffen. Bislang ging Berlin den umgekehrten Weg: Der KfW-Förderhahn
ist seit Ende August zugesperrt. Kurz vor Verabschiedung des 
Energiekonzepts stellt das Bauministerium nun eine Abrissprämie in 
Aussicht. Das wäre eine gute Nachricht insbesondere für das 
Ruhrgebiet, weil es hier an maroden Nachkriegsbauten wahrlich nicht 
mangelt. Dank der staatlichen Prämie könnte sich das Stadtbild 
nachhaltig wandeln und gleichzeitig ein Beitrag zum Energiesparen 
geleistet werden. Ganz zu schweigen von den Impulsen für die 
Bauwirtschaft. Wo das Geld herkommen soll, bleibt indes offen. 
Bauminister Ramsauer (CSU) will für die Haussanierungen einen Batzen 
von der geplanten Brennelementesteuer abhaben. Erstens gibt es sie 
noch gar nicht und zweitens hat sie der Finanzminister längst für den
Haushalt verplant. Die Abrissprämie steht also auf tönernen Füßen.
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