WAZ: ADAC gründet Lobbyverband für Senioren

Die großen deutschen Sozialverbände bekommen
Konkurrenz. Das „Generationen Netzwerk für Deutschland“ (GND), ein
Tochterunternehmen des größten europäischen Automobilclubs ADAC,
will sich im Mai bundesweit der Öffentlichkeit vorstellen und bis
Ende 2012 bereits 150 000 Mitglieder werben. Das kündigte die
Sprecherin des Vorstands, Claudia Rutt, in einem Gespräch mit den
Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe (Samstagausgabe) an. GND setzt
sich als Ziel, „Deutschlands größtes Netzwerk zur Wahrung und
Förderung der Interessen der Menschen 50 Plus zu werden“. Vorbild ist
die größte Seniorenorganisation der USA, AARP, die 40 Millionen
Mitglieder hat und seit Jahrzehnten erheblichen Einfluss auf die
Sozialpolitik der Bundesregierungen in Washington ausübt. Rutt sagte,
der ADAC werde die Neugründung, die in Bonn bereits ein Büro mit 21
Mitarbeitern hat, in den nächsten fünf Jahren finanziell
unterstützen. Künftigen zahlenden Mitgliedern soll, ähnlich wie beim
Automobilclub, ein breites Serviceangebot gemacht werden. Doch will
sich GND auch politisch für die Interessen der Senioren und auch
besonders derjenigen einsetzen, die noch voll im Beruf stehen und
gleichzeitig ihre Eltern pflegen müssen. Die Pflegeversicherung sei
allenfalls ein „Teilkasko“, sagte Rutt, das den tatsächlichen Aufwand
in vielen Familien nicht abdecke.

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