WAZ: ADAC verspielt Glaubwürdigkeit – Kommentar von Frank Meßing

Wie bei vielen Affären kommt die Wahrheit nur
scheibchenweise ans Tageslicht. Und nach dem ersten Bauernopfer
rollen in der Regel auch noch weitere Köpfe. Wie lange ADAC-Präsident
Peter Meyer seine Durchhalte-Strategie aufrechterhalten kann, ist nur
eine Frage der Zeit. Denn erstmals wankt die mächtige Institution des
Automobilclubs: Mitarbeiter stechen Informationen über
Wahl-Manipulationen durch, der ADAC muss Fehler einräumen, Mitglieder
sind wütend.

Das haben die ergrauten Herren an der Spitze, die bislang ihre
Politik ohne kritische Nachfragen und Kontrolle machen konnten, noch
nicht erlebt. Es darf bezweifelt werden, dass ausgerechnet diese
Symbole der Intransparenz nun zum Motor der Reform des ADAC werden.
Er hat sein höchstes Gut, die Glaubwürdigkeit, verloren – durch seine
Selbstgefälligkeit aufs Spiel gesetzt. Die Lebensversicherung des
ADAC ist jetzt nur noch, dass es zu dem Service-Moloch derzeit keine
adäquate Alternative gibt.

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