Im Ruhrgebiet können sich schon bald erheblich mehr
Ärzte niederlassen, als bisher erlaubt war. Auch die Zahl der
Psychotherapeuten soll steigen. Das sind gute Nachrichten für eine
Region, in der organisatorische Probleme bei der medizinischen
Versorgung nicht nur in übervollen Arztpraxen ein viel diskutiertes
Thema sind. Warten, bis der Arzt kommt – über diesen saloppen Spruch
kann im Ruhrpott schon lange niemand mehr lachen.
Immerhin: Die Politik hat inzwischen ein Einsehen damit, dass der
über 20 Jahre alte ärztliche Bedarfsplan an der Realität im Revier
vorbeigeht. Auch der vergleichsweise geringe Widerstand der
Ärzte-Vertreter dürfte ein Hinweis darauf sein, dass das Ende der
bestehenden Praxis zum Nachteil des Ruhrgebiets mehr als überfällig
war.
Schnell wird sich durch die ab Januar geltende Neuregelung
freilich nichts ändern. Selbst ohne Fristenlösungen wäre nicht damit
zu rechnen, dass sich Hunderte neue Mediziner im Ruhrgebiet
niederlassen. Denn das eigentliche Problem bleibt: Weil in der
Medizinerausbildung noch immer entsprechende Anreizsysteme fehlen,
gibt es viel zu wenig Hausärzte.
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