Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz
(DSW) sieht durch die Übernahme-Offerte des spanischen Bau-Konzerns
ACS das Vermögen der deutschen Hochtief-Aktionäre bedroht. Eine
„Gefahr der Vermögensverschiebung zu Lasten der deutschen Aktionäre
ist durchaus gegeben“, sagte DSW-Geschäftsführer Marc Tüngler den
Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). So könnte ACS
nach Ablehnung des derzeitigen Angebots weitere Anteile auf dem Markt
hinzukaufen und damit die nächste Hauptversammlung des Unternehmens
dominieren. Wegen des hohen Streubesitzes bei Hochtief gilt eine
Präsenz der stimmberechtigten Aktien von 60 Prozent schon als hoch.
ACS könnte also mit 35 Prozent Anteilsbesitz die Macht übernehmen.
Tüngler verlangt zudem eine Änderung des
Wertpapierübernahmegesetzes. Der spanische Konzern wollte sich mit
dem niedrigen Umtauschangebot das teurere Pflichtangebot an alle
außenstehenden Aktionäre sparen, Tüngler fordert den Gesetzgeber zur
Korrektur auf und erinnert an den gescheiterten Versuch des
Eon-Konzerns, den spanischen Energiekonzern Endesa zu übernehmen. „Es
kann doch nicht sein, dass die Deutschen ihre Gesetze immer weiter
lockern und andere Länder wie Spanien ihre Unternehmen abschotten.
Ich denke, auch wir müssen unsere Unternehmen schützen“,
sagteTüngler. Nach Informationen der WAZ-Titel informierte gestern
Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter seinen Aufsichtsrat über die
ACS-Offerte.
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