Wir werden immer älter. Das weiß man mittlerweile.
Was man nicht weiß, ist: Was alles mit dem Altwerden zusammenhängt.
Zum Beispiel Gebrechlichkeit durch Mangelernährung, wie eine
Krankenkassenstudie nun herausgefunden hat. Viele 70-Jährige werden
das kaum für möglich halten. Sie sind fit, sie sind mobil. Sie kochen
im Wok oder gehen italienisch essen. Doch die Zahl „70“ ist eine
Durchschnittszahl. Von der Auszehrung durch zu wenig oder falsches
Essen sind in der Regel die Hochbetagten betroffen. Gerade wenn sie
noch zu Hause leben, besteht die Gefahr, dass sie das Essen
vergessen. Sie sind oft allein, haben oft nicht mal jemanden, der
regelmäßig für sie einkauft. In Zeiten von Hightech-Medizin und
Kostendiskussionen kann man sich über jeden Hausarzt freuen, der
nicht nur tolle Tabletten verordnet, sondern seine Patienten
ganzheitlich betreut. Der weiß, wie sie leben. Weiß, wie viel sie
wiegen. Doch man ahnt schon, dass so ein Doc die Ausnahme ist. Erst
ganz langsam tut sich etwas. Ganz langsam entstehen Geriatrien, also
Spezialkliniken oder -zentren für Alte. Wo man weiß, dass Frau X.
nicht isst, weil ihr die Tabletten gegen Rheuma auf den Magen
schlagen. Oder der Herr Y., der nicht essen will, weil seine Prothese
nicht sitzt. Solche Dinge sind so banal wie lebenswichtig.
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