Optimisten unter den Börsen-Gurus hatten für 2015
bereits vorausgesagt, dass der Dax in diesem Jahr über die
11000-Punkte-Marke klettern würde. Dass der Rekord schon Mitte
Februar erreicht würde, war indes nicht zu erwarten. Krieg in der
Ukraine, Griechenland vor der Pleite und Deflationsgefahr im Euroraum
sprechen eigentlich nicht für ein Kursfeuerwerk. Anleger in
Deutschland lassen sich offenbar nicht so sehr von diesen globalen
Einflüssen leiten. Sie mag stattdessen beflügeln, dass weltweit
unglaublich viel Geld unterwegs ist und die Europäische Zentralbank
durch den umstrittenen Ankauf von Staatsanleihen zusätzlich
Liquidität in den Markt pumpt. Zudem ist das Zinsniveau fast bei Null
angelangt. Großanleger haben gar keine andere Chance, als ihr Kapital
in Aktien zu stecken. Dass sich Kleinanleger laut einer aktuellen
Studie immer mehr von den Börsen abwenden, ist kein Widerspruch.
Trotz gesetzlicher Transparenz-Offensive sind die Wertpapier-Produkte
schlecht zu durchschauen. Zudem kann sich auf das glatte Parkett nur
wagen, wer sein angelegtes Geld nicht unbedingt benötigt und
angesichts des Auf und Ab an der Börse starke Nerven hat.
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