Jeder Dritte von uns wird jenseits des 80.
Lebensjahres auf Hilfe angewiesen sein. Die mobile Kleinfamilie ist
mit der Pflege von Angehörigen zunehmend überfordert. Dass sich die
Senioren allerdings künftig in zahllosen „Alten-WGs“ sammeln werden,
dürfte eine Illusion bleiben.
Kaum anzunehmen, dass viele agile Alte ihre schwer erkrankten
Bekannten dauerhaft in der Wohngemeinschaft pflegen wollen. Da hilft
auch die Absenkung der gesetzlichen Hürden für WGs wenig.
Zur Wahrheit gehört: Für viele wird das Pflegeheim am Ende des
Lebens zur neuen Heimat. Da ist die Unterbringung fremder Personen im
Doppelzimmer unzumutbar. Die Reform hilft aber auch Familien, die
ihre Angehörigen aufopferungsvoll betreuen. Neben Schulungen im
Umgang mit Pflegebedürftigen bietet der Ausbau der Kurzzeitpflege
eine wichtige Entlastung.
Die Familien als größter Pflegedienst der Nation haben Anspruch
auf Hilfe.
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