Linke, Grüne und SPD in NRW werfen den Industrie-
und Handelskammern vor, das Landesgleichstellungsgesetz zu
missachten. In den Gremien der IHK säßen fast nur Männer. Tatsächlich
gibt es unter den insgesamt 32 IHK-Präsidenten und
-Hauptgeschäftsführern nur eine Frau. Nach Einschätzung der Linken
gehört das Landes-IHK-Gesetz auf den Prüfstand. Daniela
Schneckenburger, wirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen, sieht
Reformbedarf bei den Kammern. „Diese Diskussion muss in Gang kommen.
Es gibt viele Unternehmerinnen in kleinen und mittelständischen
Betrieben, die nach vorne drängen. Die IHK sollten das abbilden und
sich für Frauen und übrigens auch für Migranten öffnen“, sagte
Schneckenburger den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe. Gerda Kieninger
(SPD) erinnert in diesem Zusammenhang an den Koalitionsvertrag: „Wir
wollen die Durchsetzungskraft des Landesgleichstellungsgesetzes
stärken.“ Die IHK-Kammervereinigung NRW hält nichts von einer
Frauenquote. „Die Zahl der Bewerberinnen ist sehr klein. Viele Frauen
scheuen die Mehrbelastung dieses ehrenamtlichen Engagements“, erklärt
Hauptgeschäftsführer Ralf Mittelstädt.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de