Vor einem Bädersterben in NRW warnt die Deutsche
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). 69  Frei- und Hallenbäder sollen
auf der Kippe stehen, über ein Dutzend davon im Ruhrgebiet, sagte
DLRG-Sprecher Martin Janssen den Zeitungen der Essener
WAZ-Mediengruppe (Freitagsausgaben). Die DLRG geht zwar nicht davon
aus, dass sämtliche Bäder, die auf ihrer Liste stehen,  tatsächlich
verschwinden werden. Doch die Entwicklung  mache keine Hoffnung.
„Seit 2007 wurden in NRW 63 Schwimmbäder geschlossen und nur 14
saniert“, sagt DRLG-Sprecher Martin Janssen. Â Konsequenz: „Es gibt
lange Wartezeiten bei der Schwimmausbildung, nicht selten eineinhalb
Jahre. Jede fünfte Grundschule hat keinen Zugang mehr zu
Schwimmbädern. Viele Bürger verzichten aufs Schwimmen, weil sie nicht
20 Kilometer fahren wollen, um 30 Minuten im Wasser zu sein.“ 1978
habe es in Deutschland eine Million Schwimm-Lehrgänge  gegeben, im
letzten Jahr nur 200 000. Nur jedes zweite Kind  bekomme bis zum Ende
seiner Grundschulzeit eine „qualifizierte Schwimmausbildung“. Gemeint
ist das Schwimmabzeichen in Bronze. Â Dass die Kommunen in NRW unter
Kostendruck immer mehr Bäder schließen, beobachtet auch Adolf
Hillebrand, Geschäftsführer des Schwimmverbands NRW, mit Sorge.
„Schwimmunterricht gilt als Pflichtveranstaltung an den Schulen“,
sagt er. Es gebe aber zu wenige qualifizierte Schwimmlehrer und zu
wenige gut erreichbare Lehrschwimmbecken.
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