Martin Winterkorn hat offenbar alles richtig
gemacht: Wegen der Dieselaffäre bei Volkswagen zurückgetreten, erhält
der frühere Vorstandschef als Pensionär nun eine satte Betriebsrente
von 93.000 Euro pro Monat oder 3100 Euro täglich. Immerhin war
Winterkorn ja 35 Jahre lang Mitarbeiter von VW, heißt es. Dass ein
einfacher Werkzeugmacher durchschnittlich nur 700 Euro Betriebsrente
pro Monat oder 23 Euro am Tag erhält, scheint in diesem
teilstaatlichen Konzern niemand zu stören. Die Manipulation von
Abgasdaten kostet das Unternehmen aus Wolfsburg ohnehin etliche
Milliarden. Da kommt es auf 1,6 Millionen Euro jährlich für den
Ex-Chef auch nicht mehr an. Wie zynisch.
Es mag ja sein, dass Winterkorn formal ein Anrecht auf die
Betriebsrente hat. Moralisch erweist er dem angeschlagenen Autobauer,
der aktuell bis zu 30.000 Stellen abbauen will, einen Bärendienst,
sollte er die Betriebsrente tatsächlich annehmen. In Winterkorns
Amtszeit ist VW in die schwerste Krise seiner Konzerngeschichte
geraten. Es ist nicht vermittelbar, dass er als Rentner nun fürstlich
entlohnt werden soll.
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