Es war ein Hirngespinst, 53 Ruhrgebietsstädte zu
einer Mega-Metropole fusionieren zu wollen. Viel zu lange hat diese
Geister-Diskussion Kräfte gebunden und Perspektiven versperrt. Selbst
den Plan für einen Regierungsbezirk Ruhr ließ Ministerpräsident
Rüttgers kurz nach seiner Wahl in der Schublade verschwinden. Seine
Nachfolgerin Kraft macht keine Anstalten, ihn da wieder
herauszuholen.
Die Ruhrstadt ist tot. Zusammenarbeit ist aber auch jenseits eines
bürokratischen Molochs möglich. Dazu müssen die Städte aber auch
bereit sein. Allzu lange haben sie sich gegenseitig nicht das
Schwarze unter dem Fingernagel gegönnt. Die maroden Finanzen und die
hellwache Konkurrenz zwingen die Städte zur Kooperation. Die
Rheinschiene, Aachen, aber auch Ostdeutschland graben dem Ruhrgebiet
zusehends wirtschaftlich das Wasser ab.
Die Beerdigung der Ruhrstadt durch einige Wirtschaftsförderer
kommt zur rechten Zeit. Sie könnten den Oberbürgermeistern als gutes
Beispiel dienen. Denn auch in den 53 Verwaltungen gibt es eine Menge
Potenzial für Kooperationen – wenn man denn will.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de