Mit der Aufteilung der Tengelmann-Filialen haben
Edeka und Rewe einen vorentscheidenden Schritt getan, der letzte
fehlt noch. Wie es aussieht, wird SPD-Chef Gabriel also recht
behalten mit seiner Frohlockung, die Tengelmann-Beschäftigten könnten
in Ruhe Weihnachten feiern.
Geschenke dürften die meisten aber noch nicht gekauft haben, denn
der offiziellen Schlichtung durch Altkanzler Schröder folgte eine
alles andere als schiedlich-friedliche Einigung. Stattdessen setzten
die Handelsbosse ihr Pokerspiel fort und reizten ihre Karten aus wie
nur irgend möglich. Die Beschwerde von Edeka gegen die Übernahme der
Coop-Märkte durch Rewe fällt sicher nicht zufällig ins Endspiel um
Tengelmann, sondern eher in die Kategorie Bluff.
Wenn am Ende die Einigung und damit die Rettung der mehr als
15.000 Arbeitsplätze steht – sei–s drum. Applaus dürfen die Manager
von den auf eine beispiellose, mehr als zweijährige Nervenprobe
gestellten Mitarbeitern aber nicht erwarten.
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