Die jungen Leute, die in diesen Wochen einen Platz
in einer Senioreneinrichtung ergattern wollen; oder in einer Kita,
einem Behindertenfahrdienst: Sie haben eine Menge hinter sich. In
vielen Bundesländern mussten sie durch die Mühlen des Turboabiturs –
inklusive Schultagen, die bisweilen länger sind als die tarifliche
Arbeitszeit eines Beschäftigten.
Viele von ihnen bewerben sich vergeblich auf einen Studienplatz –
weil keine Eins vor dem Komma das Abizeugnis ziert. Sie müssen Jahre
warten, und zwar nicht nur, wenn sie Arzt werden wollen. Der Numerus
clausus beherrscht inzwischen die meisten Studiengänge.
So schlecht die Ausgangslage ist für diese Jahrgänge, die als
Versuchskaninchen für eine der größten Schulreformen in den
vergangenen Jahrzehnten herhalten mussten – so groß ist ihr soziales
Engagement. Die Jugendlichen wollen etwas bewegen, etwas Sinnvolles
tun, etwas, das sie persönlich weiterbringt. Und nicht einfach Geld
verdienen, was ja auch möglich ist, wenn Studien- oder
Ausbildungsplatz noch in weiter Ferne liegen.
Diese Jugend hat die taktierende Politik und auch viele Experten,
die die Erwartungen an den Bundesfreiwilligendienst als „völlig
überzogen“ kritisierten, überrascht. In der Tat ist sie viel besser
als ihr Ruf. Ein Lob an diese Generation!
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Weitere Informationen unter:
http://