So mancher junge Mensch freut sich erst über eine
Lehrstelle und wünscht sich dann, er hätte sie nie bekommen. Es gibt
sie: die Chefs, die sich keiner wünscht; die Kollegen, die dich
ausnutzen; die Firmen, die Azubis nur als billige Arbeitskräfte
betrachten. Angehende Industriekaufleute machen diese Erfahrungen
eher selten, künftige Köche und Servierer erwischen hingegen oft
einen bitteren Start ins Berufsleben.
So weit die Statistik. Die liest sich übrigens in jedem Jahr so
oder so ähnlich. In der Praxis gibt es natürlich auch Küchenchefs,
Hotelbesitzer, Friseure, Bäcker- und Metzgermeister, die sich
verantwortungsbewusst um ihre Lehrlinge kümmern. Ausbilder, zu denen
man aufschauen kann und vor denen man sich nicht ducken muss.
Wie findet man die? Indem man in die Firma reinschnuppert, ein
Praktikum macht, mit Menschen spricht, die dort schon lange arbeiten.
Es gibt noch eine Strategie gegen Unzufriedenheit: Nicht einfach der
Masse folgen. Mädchen dürfen, aber sie müssen sich nicht fürs
Haareschneiden interessieren oder fürs Servieren. Es gibt über 300
Ausbildungsberufe. Fast jeder kann seine persönliche Nische finden
und vielleicht auch einen guten Chef. Die sind gar nicht so selten.
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