Die Ein-Euro-Jobs kranken schon an ihrem Namen. Sie
hießen früher mal Brückenjobs, doch das trifft es noch weniger. Eine
Brücke in den Arbeitsmarkt waren sie für die Wenigsten. Grund ist ein
schwerer Geburtsfehler: Ein-Euro-Jobber dürfen nichts tun, was es in
der realen Arbeitswelt gibt. Ihre Arbeit darf nicht mehr wert sein
als diesen symbolischen Euro, sonst könnte sie reguläre Beschäftigung
verdrängen. Wie ein solches Konstrukt als Brücke in den ersten
Arbeitsmarkt dienen soll, bleibt bis heute schleierhaft. Die
Alternativen sind klar: Entweder, man lässt es ganz sein. Oder man
versucht ernsthaft, die Teilnehmer fit für den ersten Arbeitsmarkt zu
machen. Die Regierung macht nichts von beidem. Die komplette
Abschaffung traut sie sich nicht. Vielleicht, weil sie Menschen, die
noch nie oder schon sehr lange nicht mehr einer geregelten Arbeit
nachgegangen sind, auch nicht ganz aufgeben will. Genau diese
Menschen müssen aber entweder richtig gefördert werden – oder gar
nicht. Für sie ist die sich abzeichnende Billiglösung keine Lösung.
Sondern nur für jene, die Ein-Euro-Jobber als billige Arbeitskräfte
missbrauchen.
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