Berggruen geht, Benko kommt. Der Nächste, bitte!
Möge es diesmal kein Blender sein, sondern ein ehrbarer Kaufmann, der
fair mit den Beschäftigten umgeht und nicht nur ans eigene Wohl
denkt, sondern auch an das Umfeld, in dem er Geschäfte macht – und
das sind nun einmal die deutschen Innenstädte, die erheblich darunter
leiden würden, wenn Karstadt Warenhäuser schließen sollte. Benkos
Leute beteuern, es gehe ihnen ganz ausdrücklich darum, die Zentren
attraktiver zu machen. Dies sei gewissermaßen ihr Geschäftsmodell.
Leider sind schon zu oft Versprechen nicht eingehalten worden, wenn
es um Karstadt ging. Karstadt ist gerettet, sagte ein gewisser Thomas
Middelhoff. Das Gegenteil war der Fall. Niemand muss gehen, sagte
Nicolas Berggruen. Heute wissen wir es besser. Was René Benko sagen
wird? Er dürfte wohl zumindest so klug sein, sich nicht vorsätzlich
oder fahrlässig als Karstadt-Retter hochjubeln zu lassen. Die
Heilsbringer-Attitüde à la Middelhoff oder Berggruen dürfte nach den
Erfahrungen der Vergangenheit ohnehin kaum Glaubwürdigkeit
versprühen. Wie wäre es damit: Man tut einfach das, was man sagt. Das
wäre schon ziemlich neu bei Karstadt.
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