Was landläufig als „Problem“ beschrieben wird, heißt
in der Sprache von Managern gerne „Baustelle“. Die größte Baustelle
von Opel, so erfahren wir nun, ist „die Marke“. Zumindest sagt das
Karl-Thomas Neumann, immerhin der Vorstandschef des Autokonzerns. Mag
sein, dass eine klare Problembeschreibung oft der erste Schritt zur
Besserung ist. Vermutlich ist Neumanns Analyse sogar zutreffend.
Dennoch darf bezweifelt werden, dass es klug ist, in dieser Form das
Problem-Image von Opel zu thematisieren. Klar allerdings ist: Die
geplante Schließung des Bochumer Opel-Werks fügt dem Image des
Autobauers erheblichen Schaden zu. Gerade im Ruhrgebiet hat Opel in
der Vergangenheit massiv Marktanteile verloren. Für die Zukunft
bedeutet das übrigens auch: Es wäre töricht von Opel, sich in Bochum
einfach vom Acker zu machen. Der Konzern muss sich seinen
Beschäftigten und der Stadt Bochum gegenüber fair verhalten.
Ansonsten dürfte die von Opel-Chef Neumann beschriebene Baustelle
nicht etwa kleiner, sondern noch größer werden.
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