Es sind nur Zahlen, doch sie haben eine persönliche
Note: Ihre Kontonummer wissen die meisten Menschen auswendig. Viele
haben auch die Bankleitzahl ihres Geldinstituts im Kopf. So etwas
prägt sich ein über die Jahre. Nun müssen wir sie hergeben, auf alte
Gewohnheiten verzichten und Zeichenfolgen lernen, die wir uns wegen
ihrer Bandwurmlänge wohl nie merken werden. In der Praxis zeigt sich
zudem, dass Zahlendreher programmiert sind, wenn man die schrecklich
lange IBAN-Nummer in die Online-Überweisung eintippen will. Das ist
einfach nur ärgerlich. Ersonnen haben das neue Zahlungssystem wieder
einmal Brüsseler Bürokraten, angeblich, weil IBAN & Co. den
Zahlungsverkehr erleichtern und Verwaltungskosten sparen helfen. Am
Ende, so das Kalkül, soll jeder Bürger profitieren, in diesem Fall
durch eine noch leistungsfähigere Wirtschaft. Es ist die alte Formel
„Weltverbesserung durch Vereinheitlichung“. Ob sie aufgeht, darf
bezweifelt werden.
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