Doppelter Abiturjahrgang, Wegfall der Wehrpflicht,
mehr Schulabsolventen – die Hochschulen erleben einen beispiellosen
Ansturm. Hinzu kommt: Mehr Eltern schicken ihre Kinder zum Gymnasium,
die Hauptschule ist ein Auslaufmodell. Eine Chance für die Zukunft,
jubeln Bildungspolitiker. Sie reden von dem Wert des Wissens und von
Fachkräften für den Arbeitsmarkt. Jeder, der könne und wolle, müsse
einen Studienplatz erhalten, so geht ihre Rhetorik.
Doch die Hochschulen stöhnen, sind schon jetzt überlastet. Es
fehlen Hörsäle, Laborplätze und Professoren. Manche Rektoren ziehen
den Kopf ein, verschließen die Tore und hoffen, irgendwie
durchzukommen, bis 2016 oder 2017 der Ansturm wieder nachlässt.
Andere Hochschulen stellen sich ihrer Verantwortung, bauen nach
Kräften Studienplätze aus und erhalten dafür Fördermittel von Land
und Bund. Doch man darf skeptisch sein, ob bis 2015 in NRW
tatsächlich wie geplant 90 000 zusätzliche Plätze zur Verfügung
stehen werden.
Dennoch: Ein Studium ist die beste Versicherung gegen
Arbeitslosigkeit. Auch wenn es härter geworden ist und der Übergang
in den Beruf nicht leicht – es lohnt sich.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de