Durchgebogene Bodenbleche, Rostschäden,
Radachsen-Risse: Die beschämende Mängelliste der Stadt- und
Straßenbahnen unserer Region könnte uns daran zweifeln lassen, dass
wir es tatsächlich mit einer hochtechnologisierten Industrienation zu
tun haben, in der wir leben.
Auch dass die Deutsche Bahn nach Monaten nicht in der Lage ist,
die Brandursache einer S-Bahn einzugrenzen und stattdessen Tausenden
Fahrgästen Tag für Tag umständliche Ersatzverkehre abverlangt, grenzt
an eine Zumutung. Der Gedanke, dass demnächst Milliardensummen in den
vollmundig als Tempomacher für NRW titulierten Rhein-Ruhr-Express
fließen, wirkt da wie Hohn. Man stelle sich einmal vor, die
erfolgsverwöhnte deutsche Exportbranche würde ihren Kunden im Ausland
mit brüchigen Schweißnähten kommen. Nimbus und Gewinn wären für immer
dahin.
Auch wenn inzwischen mehr Geld fließt, um den Sanierungsstau im
Nahverkehr aufzulösen: Wir dürfen uns nicht an Zustände wie die
beschriebenen gewöhnen. Millionen Fahrgäste, die täglich Busse und
Bahnen nutzen (müssen), haben ein Recht darauf, dass ihnen das beste
System geboten wird, das möglich ist.
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