„Ein fatales Signal.“ „Enttäuschend.“ „Ein Debakel
für die Energieeffizienzpolitik.“ Zahlreiche Verbände und
Interessenvertreter reagierten gestern über alle Maßen enttäuscht auf
die Nachricht, die Große Koalition in Berlin habe sich erneut nicht
auf eine steuerliche Absetzbarkeit energetischer Gebäudesanierung
einigen können. Und schon wieder waren es die Bayern, die ihr Veto
eingelegt haben. Was macht dieser Horst Seehofer da eigentlich? Das
Richtige, muss man seinen Kritikern in diesem Fall zurufen. Denn den
Handwerkerbonus gegen die Gebäudesanierung auszuspielen, hätte vor
allem einen Effekt gehabt: mehr Schwarzarbeit. Das wäre nicht nur
schlecht für das Handwerk, sondern auch für den Steuersäckel. Besser
ist es, das eine zu tun ohne das andere zu lassen. Sprich:
Handwerkerbonus unangetastet zu lassen und Sanierungen trotzdem
steuerlich zu begünstigen. Dann profitieren nicht nur die
Hausbesitzer, sondern auch die Mieter, die weiterhin ihre Rechnungen
in voller Höhe absetzen können. Und das Loch in der Steuerkasse wird
durch die zusätzlichen Einnahmen gestopft, die die Mehraufträge an
Handwerker und Bauindustrie hereinspülen.
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