WAZ: Das explosive Erbe des Kriegs – Kommentar von Walter Bau

Noch vor wenigen Tagen traf es die Duisburger
Innenstadt, nun ist Dortmund an der Reihe. Bombenalarm. Das bedeutet:
wieder großräumige Sperrungen, Evakuierungen, bange Sorge. Das
explosive Kriegserbe mit den brisanten Säurezündern verlangt von den
Experten hoch professionelles Vorgehen. Wie die kontrollierte Zündung
der Duisburger Bombe unter einem Berg von 700 Tonnen Sand beweist,
haben die Fachleute aus den missglückten Sprengungen in München und
Viersen, als großer Schaden entstand, ihre Lehren gezogen. Ein
ungutes Gefühl bleibt trotzdem. Dass das Ruhrgebiet besonders stark
mit Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg zu kämpfen hat, ist kein
Zufall: Hier saßen die großen Fabriken der Schwerindustrie, die
Waffenschmieden, bevorzugtes Ziel der alliierten Luftwaffe. Jede
zweite Bombe, die während des Kriegs auf Nazi-Deutschland niederging,
landete im Großraum Rhein-Ruhr. Man muss davon ausgehen, dass hier
noch viele Blindgänger im Boden lauern. Es wird wohl nicht lange
dauern bis zum nächsten Bombenalarm.

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