WAZ: Das Geld neu verteilen. Kommentar von Sigrid Krause

Was haben die Dänen, was wir nicht haben? Sie geben
viel weniger Geld aus für die Familienförderung, investieren die
Staatshilfen aber klüger und effizienter als der deutsche Vater
Staat. Dort ist der Anteil der armen Kinder nicht einmal halb so groß
wie bei uns – auch weil dort mehr Frauen gut bezahlte Berufe
ausüben als bei uns. Das können sie tun, weil der Staat für eine
verlässliche Betreuung der Kleinsten sorgt.

Deutschland investiert mehr als jedes andere Land in seine
Familien – doch das Ergebnis ist mehr als ernüchternd. Die neue
Studie bestätigt die Politik der CDU-Familienministerin, die mit
ihrem Bildungspaket den Politikwechsel versucht – weg vom
Gießkannen-Sponsoring der Kleinfamilie, hin zur gezielten Verteilung
von Sachmitteln.

Doch der Versuch ist halbherzig. Richtig wären breite
Investitionen in eine neue Infrastruktur: in gut ausgebildete
Erzieherinnen, kostenlose Lehrmittel und ein warmes Schulessen. Das
Geld dafür ist ja da – es muss nur anders verteilt werden. Nicht über
10-Euro-Gutscheine, sondern ein komplett neues Familienförderkonzept.

Die Streichung des Ehegatten-Splittings für Paare ohne Kind wäre
ein guter Einstieg.

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