WAZ: Das Sterben der Metzgereien – Kommentar von Frank Meßing zu Nachwuchsproblemen

Allen Lebensmittelskandalen und dem Trend zu
regionalen Produkten zum Trotz: In Deutschland geht das Sterben der
Metzgereien weiter. Sie erleiden ein Schicksal wie viele andere
Handwerksbetriebe und Fachhändler auch. Die Supermärkte mit ihren
riesigen Fleisch- und Wursttheken machen den Mittelständlern das
Leben schwer. Die Auswahl, die hier geboten wird, kann ein
Familienbetrieb kaum stemmen. Hinzu kommt, dass die Kunden die
Bequemlichkeit beim Einkauf schätzen.

Handwerker und Supermärkte leiden aber gleichermaßen unter
Nachwuchsmangel. Die Zahl der Schulabgänger, die Fleischer oder
Fachverkäufer werden wollen, rauscht seit Jahren in die Tiefe. Die
Gründe dafür sind vielschichtig. Ein Schwein zu zerlegen liegt
wahrlich nicht jedem. Und den ganzen Tag an der kalten Wursttheke zu
stehen, entspricht für viele junge Leute nicht den Anforderungen an
ihren Traumjob.

Die Branche muss sich etwas einfallen lassen, um das Image der
Berufe rund um das Fleisch aufzupolieren. Es kann niemand daran
interessiert sein, dass wir Kochschinken und Braten irgendwann nur
noch abgepackt kaufen können.

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