WAZ: Das Wir-Gefühl im Ruhrgebiet – Kommentar von Andreas Tyrock zur Revier-Umfrage

Na, das ist doch mal ein Ergebnis! 82 Prozent der
Menschen leben gern im Ruhrgebiet. In der repräsentativen
Untersuchung sprechen die Meinungsforscher von einem ungewöhnlich
hohen Wert der Identifikation. Der ist nur auf den ersten Blick
überraschend.

Sicherlich ist das Ruhrgebiet keine Region für Friede, Freude,
Eierkuchen: Im steten Strukturwandel geraten immer wieder
Arbeitsplätze in Gefahr, zudem strapaziert die Verkehrsinfrastruktur
zu oft die Nerven. Aber das weiß doch auch jeder, die Probleme werden
benannt. Und wo gibt es keine Probleme?

Dafür ist das Ruhrgebiet viel mehr Herzenssache als andere
Regionen. Das hat mit Geschichte zu tun, mit Mentalität, mit
Zusammenhalt, mit Stolz, auch mit Solidarität. Wenn es eng wird,
rückt man zusammen. Das schafft Nähe – und Identifikation. Ob ein
Glas halb leer oder halb voll ist, hängt bekanntlich vom Betrachter
ab.

Die Stimmung im Ruhrgebiet ist da eindeutig. Genießen wir die
Zahlen einfach mal. Über den Stau auf der A 40 ärgern wir uns
erst am Montag wieder.

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