Siemens in Mülheim hat schon viele Krisen
überwunden. Da war der Kampf um die Atompolitik in den 70er-Jahren,
die Flaute Ende der 90er, als schon einmal 850 Stellen abgebaut
werden sollten. Letztlich haben die Dampfturbinen- und
Generatorenbauer von der Ruhr aber ihren festen Platz in der
Siemens-Familie behalten.
Doch inzwischen werden so viele Komponenten im Ausland gefertigt
und in Mülheim zusammengesetzt, dass Siemens dringend ein
Zukunftskonzept für das größte Werk in NRW auf den Tisch legen muss.
Arbeitsplatzabbau ist für Manager die bequemste Form, die
wirtschaftlichen Zahlen zu verbessern. Sein Grundproblem hat der
Industrieriese damit aber nicht gelöst. Siemens hat schlichtweg
verschlafen, sich rechtzeitig auf den Wandel des Energiemarkts
vorzubereiten. Die Zukunft gehört den Erneuerbaren und einer
dezentralen Versorgung. Der Vorschlag des Betriebsrats, Komponenten
für Windräder in Mülheim zu bauen, hat Charme.
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