Der Heilige Vater hat die Herzen vieler Menschen wie
im Flug erobert. Sie mögen seine Art, sein Lachen, seine
Herzlichkeit, die Nähe zum Kirchenvolk und auch die Tatsache, dass
dieser Papst locker, ungekünstelt, irgendwie geerdet und damit
glaubwürdig daher kommt.
Dazu passt gut, dass Franziskus Stellung bezieht zu Belangen des
„normalen“ Lebens. Dann jedoch stieß er kinderreichen Katholiken mit
dem Karnickel-Vergleich vor den Kopf. Der Unmut dieser Familien war
nur verständlich, ist doch die Nachwuchsfrage immer eine private
Angelegenheit, die Paare allein unter sich zu klären haben. Und nun
der Hinweis zur Kindererziehung, dass auch körperliche Gewalt einen
Beitrag leisten könne, wenn denn dem Kind die Würde bliebe: Das
klingt nicht nur schräg, das ist auch Denken von vorgestern.
Franziskus gilt als Papst, der nach vorn schaut. Mit den jüngsten
Äußerungen fügt er diesem positiven Bild Kratzer zu.
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