Deutschland 2030 wird ein verändertes Land sein.  
Leerer, weil es weniger Einwohner gibt. Ruhiger, weil der Kinderlärm 
fehlt. Mit anderen Berufen, weil sich die Zahl der Altenpfleger, die 
sich schon in den letzten 15 Jahren verdoppelt hat, noch einmal 
verdoppelt und verdreifacht.
   Es wird eine Gesellschaft sein, die politisch anders tickt. Die 
Mehrheiten sind klar. Die über 60 und über 70 werden das Sagen haben.
Die Adenauer kommen zurück.
   Man mag das bedauern. Aber die schlechten Grunddaten der 
Geburtenentwicklung und die guten der Medizin, die ältere Menschen 
immer länger leben lassen, sind unabänderlich. Also ist es richtig, 
diese ältere Gesellschaft zu organisieren – mit Jobs, 
Freizeitmöglichkeiten und Netzwerken für Singles, in denen Ältere 
kommunizieren.
   Es ist vernünftig, wenn sich Verbände bilden und dies alles 
anbieten. Der ADAC ist ein Wirtschaftsbetrieb, hat die Marktlücke 
erkannt. Warum nicht? Nur eine Warnung ist ihm und anderen 
mitzugeben: Interessen vertreten heißt Interessen ausgleichen. Die 
wenigen 40-Jährigen von 2030 werden mehr Lasten tragen als die vielen
40-Jährigen von heute. Sie dürfen dann Rücksicht einfordern.
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