Der ADAC will aus seinen Skandalen gelernt haben und
sich künftig wieder auf sein Kerngeschäft – die Pannenhilfe –
beschränken. Das hat der Automobilclub nun schon so oft erklärt, dass
es mit jedem Mal mehr nach hohler Verlautbarung klang. Zumal bisher
auch keine echte personelle Erneuerung zu sehen ist – mit August
Markl führt nach wie vor ein Mann des alten Systems den mächtigen
Club. Doch der Rückzug aus dem Fernbus-Geschäft ist nun der erste
ernstzunehmende Schritt in die inhaltliche Erneuerung dieses Vereins,
der in Wirklichkeit ein weit verzweigtes Unternehmen ist. Das
Engagement im jungen Fernbus-Geschäft war dem Portfolio eines
Autoclubs zwar nicht ganz wesensfremd, aber es hat sich mittlerweile
als ein Experiment mit höchst unsicherem Ausgang herausgestellt. Der
Wettbewerb wird nach den ersten Pionierjahren härter und härter und
für manchen Teilnehmer gestaltet er sich ruinös. Ein derartiges
Risikogeschäft steht dem ADAC, der so gern wieder grundsolide und vor
allem für seine Mitglieder da sein will, nicht gut zu Gesicht.
Deshalb ist die Entscheidung richtig, jetzt auszusteigen, da in den
Ausbau des Fernbusnetzes investiert werden müsste.
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